Barockensemble Tolmetes

BAROCKENSEMBLE TOLMETES

Barocksaal Tegernsee

27.10.2019, 11.00 Uhr

Vorbericht

Das Ensemble Tolmetes vereint unterschiedlichste Nationen (Österreich, Philippinen, Deutschland, Slowenien, Ungarn, Italien) in der musikalischen Besetzung von : Manuela Maria Mitterer,

Blockflöte und Barockoboe, Maria Ladurner, Sopran, Roberto Noferini,

Barockvioline,Verena Laxgang, Barockcello, Chiara Cattani, Cembalo,

Andrea Antonel, Theorbe,und Attila Szilagyi Violone.

Das Wort Tolmetes kommt aus dem alt-griechischen und bedeutet soviel wie "frech, unverfroren, wild". Zusammengefunden hat sich ein Großteil des jungen Ensembles nach einem Opernprojekt bei den Innsbrucker Festwochen für Alte Musik 2016 unter der Leitung von Enrico Onofri. Die Musiker vom Ensemble Tolmetes spezialisieren sich auf die Aufführung barocker Musik auf historischen Instrumenten und sind Absolventen hoch angesehener Musikuniversitäten wie z.B. der Universität Mozarteum Salzburg,der Universität für Musik und angewandte Kunst Wien, der Liszt Akademie Budapest und dem Konservatorium Venedig. Gemeinsame Meisterkurse und regelmäßiger Unterricht bei Professoren am Mozarteum wie z.B. Dorothee Oberlinger, Vittorio Ghielmi, Florian Birsak, Marco Testori geben dem Ensemble immer wieder neue Impulse zu musikalischen Umsetzungen.


Nachbericht

Aus Deutschland, Italien, Österreich und Ungarn fanden sieben junge Musiker am Mozarteum Salzburg zusammen. Seither konzertieren sie als „Barockensemble Tolmetes“. Die perfekte Räumlichkeit dafür fanden sie auch im Barocksaal des Tegernseer Schlosses, heute Aula des Gymnasiums. Mit feierlicher Ausstrahlung ließen sie die Musik von Vivaldi, Corelli, Monteverdi, der Brüder Bononcini, Händel, Cesti, Falconieri und Bertali, erklingen. Diese Meister ihrer Zeit, waren an allen größeren Höfen in ganz Europa gefragt, Wien, London, Potsdam,Venedig, Florenz, rangen um ihr Wirken. Manuela Maria Mitterer, Blockflöte und Barockoboe, Maria Ladurner, Sopran, Roberto Noferini, Barockvioline, Verena Laxgang, Barockcello, Chiara Cattani, Cembalo, Andrea Antonel, Theorbe, und Attila Szilagy, Violone; stellten zwischen den Stücken ihre Barockinstrumente jeweils vor. Auffällig war die Theorbe, eine Lautenart mit größerem Korpus und sehr langem Griffbrett, welches tiefere Töne ermöglicht, sowie die Barockoboe, ein Vorfahre des modernen Instruments aus hellem Buchsbaumholz.

Stücke für Gesang und Begleitung unterschiedlicher Besetzung wechselten mit rein instrumentalen Werken ab, immer die barocke Klangwelt und Empfindsamkeit treffend .

Die klare Sopranstimme Maria Ladurners bewegte sich mal feinsinnig, mal leidenschaftlich nuanciert. Sie und ihrer jeweiligen Begleiter boten ein klangliches Panorama der in Musik und in italienischer Dichtkunst gegossenen Empfindungen um die Liebe, von Antonio Maria Bononcinis dreiteiliger Aria „Tutta fiamme e tutta ardore„ ( „Ganz Feuer und Glut“ ), bis „Io mi parto“ („ Ich ziehe fort“) dessen älteren Bruder Giovanni Maria, zu Amors Arie aus „Die Krönung der Poppea“, „Dorme l‘incauta „(„Es schläft die Unvorsichtige“) von Monteverdi, über Händels Arie „Nel dolce dell‘Oblio“ („Im süßen Schlummer“), Vivaldis „Dalla gioia“ sowie Cestis „Intorno all‘idol mio „ und „Dormi ben mio“( „Um meine Angebetete“, „Schlaf mein Gut“).

Roberto Noferini an der Barockvioline und Chiara Cattani am Cembalo boten eine edle Interpretation von Arcangelo Corellis Sonate d-Moll Opus 5 Nr. 7, mit rasches Preludio, rasenden Corrente im Dreiertakt, einer beruhigenden, verzierten Sarabanda und einer rauschenden Giga. Die Barockoboe ließ Manuela Maria Mitterer in einer ausdrucksstarker Interpretation Vivaldis Sonate RV 53 für Oboe und Basso continuo erklingen. In voller Besetzung brachten zwei Trios, eines von Antonio Bertali, mit mittelalterlichen Anklängen, und eines von Andrea Falconieri, feierliche, elegante und höfische Atmosphäre, welche auf die Begeisterung des Publikums stieß.

Marcus Vitolo


Ulli und Uwe Kai Stiftung