Klaviertrio Hyperion

KLAVIERTRIO HYPERION

(Beethoven, Dvořák, Brahms)

Barocksaal Tegernsee

18.06.2005, 20.00 Uhr

Vorbericht

Das „Trio Hyperion“ wird das nächste Konzert der Reihe „Podium für junge Solisten“ des „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e. V. im Barocksaal des Tegernseer Schlosses bestreiten. Oliver Kipp, Violine, Katharina Troe, Violoncello, und Hagen Schwarzrock, Klavier, sind junge, schon professionelle Musiker mit reichhaltigem Lebenslauf. Im Ensemble gewannen sie 2001 den 1. Preis des „Internationalen Johannnes Brahms Wettbewerb“ in Pörtschach . Oliver Kipp, geboren 1969 in Hildesheim, erhielt ersten Unterricht mit 6 Jahren , war Schüler von Prof. Atila Aydintan an der Hochschule für Musik und Theater Hannover, dann von Prof. Thomas Brandis an der Hochschule der Künste Berlin. Er besuchte Meisterkurse von u.a. Prof. Walter Levin, und war Mitglied des European Community Youth Orchestra .Seit 1992 ist er Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, 1993 Preisträger des 3. Ibolyka-Gyarfas Wettbewerb des HdK Berlin, 1995 Preisträger des Felix Mendelssohn-Bartholdy Wettbewerb der Stiftung Preussischer Kulturbesitz. Mitarbeit bei den Berlinern Philarmoniker unter nahmhaften Dirigenten, Konzerttourneen im in und Ausland prägten ihn. Er spielt eine Violine aus dem Jahre 1790 der Brüder Giuseppe und Antonio Gagliano aus dieser gleichnamigen italienischen, bzw. neapolitanischen Geigenbauerfamilie. Katharina Troe, Violoncello, geboren 1970 in Göttingen, ersten Unterricht mit 7 Jahren, Jungstudentin an der Musikhochschule Karlsruhe bei Prof.Martin Ostertag, machte 1991 ihr künstlerisches Diplom. Sie setzte ihre Ausbildung an der Scuola di musica di Fiesole mit Amedeo Baldovino ( Trio di Trieste ) fort, und absolvierte ein Aufbaustudium bei Prof. Claus Kanngiesser (MHS Köln), ihr Konzertexamen dann 1997. Internationale Meisterkurse mit Meistern des Cellos , u. a. David Geringas und Henry Meyer, mehrfache Preise bei „Jugend Musiziert“ z.B. 1994 Hochschul Wettbewerb Köln, sowie Rundfunk und Musikfilmproduktionen mit u.a. NDR, H,und BR und Konzerttourneen in Deutschland und im Ausland, wie auch Festivalauftritte und Organisations und Assistenzarbeit kennzeichnen ihren Weg. Seit 1998 Lehrtätigkeit an der MHS Köln. Sie spielt ein italienisches Meisterinstrument von Antonio Testore aus dem Jahre 1721. Hagen Schwarzrock, Klavier begann mit 6 Jahren zu spielen, bis zum Studiúm betreut von den Professoren Martin Dörrie und Karl-Heinz Kämmerling. Er studierte an der Stattlichen Hochschule für Musik in Freiburg i.Br. bei Prof. Vitaly Margulis und Prof. Tibor Szász, Abschluß 1996.1997 Gewinn des 1.Preises beim internationalen Brahms-Wettbewerb“ in Pörtschach, Österreich und Beginn des Aufbaustudiums an der staatlichen Hochschule in Leipzig bei Prof. Christian Taubert, 2000 Abschluß mit Auszeichnung . Rundfunkufnahmen bei NDR, BR und ORB. Meisterklassenstudium bei Prof.Taubert 2000/1, mit Stipendium des Freistaates Sachsen, 2002 Gewinn des 2.Blüthner Wettbewerbes in Leipzig, ab 2003 Lehrauftrag in Kammermusik/Liedgestaltung an der Leipziger Hochschule. In Tegernsee wird das „Hyperion Trio“ Werke von Johann Nepomuk Hummel, Antonin Dvorak und Bedrich Smetana zu Gehör bringen. Karten sind beim Haus des Gastes in Tegernsee, 08022/180141, bei Giller Reisen in Rottach-Egern , Nördl. Hauptsatr. 1 Tel. 08022/6619-0, beim „Freundeskreis „ unter 08022/ 76471, und an der Abendkasse erhältlich. Marcus Vitolo

Nachbericht

Immer wieder ist der Barocksaal des Tegernseer Schlosses Ort beglückender musikalischer Erlebnisse, so geschehen beim Konzert des Klaviertrio Hyperion. Vom „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e. V. ausgesucht und eingeladen, spielten die drei Musiker mit seliger Inbrunst und ausgereiftem Können, das Publikum durchwegs freudig betörend. Johann Nepomuk Hummels (1778-1837) Trios gehören zu den Werken mit virtuos dominierendem Klavier, wie es bei einem komponierenden Konzertpianisten nur zu erwarten ist. Sie tragen von Mozart zur Frühromantik vermittelnde stilgeschichtliche Züge, sein Werk, v.a. das hauptsächlich pianistische, von den Kritikern seiner Zeit als von „extremer Grazie, Reinheit und klassischer Raffinesse“ gesehen. Sichtliche Freude am eigenen Zusammenspiel ließ die Musik des Klaviertrio Es-Dur op.12 erstrahlen, die bürgerlich-gezähmte Lebendigkeit des Allegro agitato vital und anregend erklingen.Im Andante zauberten Oliver Kipp, Violine, Katharina Troe, Violoncello und Hagen Schwarzrock, Klavier, den tänzerischer Schwung einer Serenade heraus, im Finale aus einem erst stolz und trotzigem Auftritt die aufregende, maximale Temposteigerung in den sprudelnden Passagen des Presto. Antonin Dvorak (1841-1904) war kein besonders versierter Pianist, dennoch haben seine Klaviertrios eine bedeutende Stellung unter seinen Kompositionen : Nur 4 hat er hinterlassen, sein experimentellstes Stück als Klaviertrio geschrieben(„Dumpky“-Trio )und sich erst nach seiner Abwendung von Wagner und folgender Hinwendung zu Brahms mit dieser Gattung intensiv beschäftigt. 1875 komponiert, erklang das B-Dur Trio unter den Händen des „Hyperion“Ensemble frisch und mitreissend, die Musiker arbeiteten mit genüsslicher Partezipation an dem klanglichen Bild und der Leidenschaft der Musik, die Intensität der thematischen Arbeit mit Spielfreude offenbarend, besonders im letzen Satz Allegro vivace als sie sich im gemeinsamen Schwung gegenseitig mit dem Hauptmotiv neckend antrieben. Dunkle Wolken kreisen um das Klaviertrio g-moll op.15 von Friedrich Smetana, ein Werk dessen Hintergrund der Tod seiner vierjährigen Tochter Friederike ist, voll innerer persönlicher Erlebnisse wie er sie nur in seiner Kammermusik so tief verarbeitete. Das „Hyperion“-Trio erfaßte die ganza Skala der Leidensfähigkeit und der Trauer dieser Musik auf meisterhafte Art, ihr außergewöhnliches Können und Einfühlen nochmals unter Beweis stellend. Tosender applaus des vollbesetzten Barocksaals forderte zu mehr auf, und mozartsche Grazie aus dem Trio KV G-Dur 576 entließ im Walzerschritt ein begeistertes Publikum. Marcus Vitolo

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