Jubiläumskonzert in der Pfarrkirche

JUBILäUMSKONZERT IN DER PFARRKIRCHE TEGERNSEE Z.G. DER FRAUENKIRCHE DRESDEN - DRESDNER BLäSERQUINTETT - NINA RADVAN, SOPRAN - GUDRUN FORSTNER, ORGEL

Barocksaal Tegernsee

28.09.2005, 20.00 Uhr

Vorbericht

Der Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ hat in seinem Jubiläumsjahr 2005 zum 20jährigen Bestehen noch ein bedeutendes Konzert für das interessierte Publikum parat. Am Mittwoch den 28.September um 20 Uhr in der Tegernseer Pfarrkirche St.Quirin werden zu einem Benefizkonzert zu Gunsten des Wiederaufbaus der gegen Ende des 2.Weltkrieges komplett zerstörten Dresndner Frauenkirche das Blechbläserquintett der Staatskappelle Dresden, die Sopranistin Nina Radvan und die Organistin Gudrun Forstner musikalische Kostbarkeiten aus 4 Jahrhunderten spielen. Mitglieder des Blechbläserquintett sind Peter Lohse, Gründer des Ensembles, Trompete, Dozent an der Hochschule für Musik „Carl Maria Von Weber“ sowie Gastdozent an der Hochschule für Musik Tokyo und Solotrompeter der Staatskapelle; Siegfried Schneider, Trompete, Mitglied der Sächsischen Staatskapelle Dresden und verschiedener Kammermusikvereinigungen; Andreas Langosch, Horn, Mitglied im Bayreuther Festspielorchester und 3. Stellvertretender 1. Hornist der Staatskapelle, Uwe Voigt, Posaune, Soloposaunist der Staatskapelle und Dozent an der Dresdner Musikhochschule, seit 2003 Honorarprofessor und Jens-Peter Erbe, Tuba, Solo-Tubist der Staatskapelle. Die Sopranistin Nina Radvan stammt aus Moldavien, studierte am Konservatorium in Odessa und sang in der damaligen UdSSR, in der Tschechoslovakei und in Deutschland. Erstes Opernengagement 1991 in Kaiserslautern, ( Santuzza in Cavalleria rusticana, Ortensia in Die Liebesprobe, und Antonia in Hoffmanns Erzählungen) . 1.Preis 1993 beim Erika Köth Wettbewerb in Neustadt, daraufhin Oper und Operettenkonzerte mit der Staatsphilharmonie Reihnland-Pfalz. Seitdem ständiger Gast bei Konzert und Liederabenden, u.a. in Stuttgart, London, Dresden, Frankfurt, Baden-Baden und Bonn. Gudrun Forstner studierte an der Hochschule für Musik München bei Prof. Franz Lehrndorfer, Teilnahme an Interpretationskursen bei Daniel Roth und Marie Claire-Alain, Paris. Seit 1983 Leitung der „Solistenkonzerte in Kehlheim“, nach fünfjähriger Tätigkeit als Organistin in der Klosterkirche Tegernsee, Hauptamtliche A-Stelle an der Pfarrei „St.Johann Baptist“ /Haidhausen, München. Ab 1995 Gymnasiallehrerin für Musik , seit 2000 am „Joseph Effner“ Gymnasium in Dachau. Kartenvorverkauf im Haus des Gastes in Tegernsee, Tel. 08022/180141, und an der Abendkasse.

Nachbericht

Im Rahmen der „33. Tegernseer Woche 2005“ und vom „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e. V. in seinem Jubiläumsjahr zum 20jährigen Bestehen organisiert, konnte ein Benefizkonzert zu Gunsten des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden in der Pfarrkirche „St.Quirin“ in Tegernsee stattfinden. Eigens zwischen Proben kamen die Mitglieder des „Blechbläserquintett der Staatskapelle Dresden“ angereist, sowie die Sopranistin Nina Radvan und die Organistin Gudrun Forstner, um Werke aus ein vier Jahrhunderte umfassendes Programm vorzustellen. Den Anfang machte der „Festliche Empfangsmarsch„ in D-Dur aus Händels Oper „Deidamia“ in der Besetzung mit Bläserquintett und Orgel. Das als Introdukrion gut passende Stück aus Händels letzter Opernkomposition aus dem Jahr 1741 erklang strahlend in seinem feierlichen Charakter, es folgte mit Sopran und Orgel die bekannte, klagende Arie „Lascia ch’io pianga“ ( „ Laß mich beweinen“ ) aus Händels früher Oper „Rinaldo“ . Ein flottes und beschwingtes Rondo in B-Dur von Jean Joseph Mouret, sowie die Suite B-Dur in fünf Tanzsätzen von Giles Barnaby für Bläserquintett stimmten wieder feierlich. Ein Kulminationspunkt erfuhr das Konzert mit Johann Sebastian Bachs Fantasie und Fuge in g-moll BWV 524 für Orgel. Gudrun Forstner holte alles aus diesem gewaltigen und farbenfrohen bachschen Werk mit seinen so modern anmutenden Tonartenfolgen und kühnen Passagen heraus. Aus der Kantate BWV 146 „Wir müssen durch viel Trübsal“ erklang die Nr.7 “Wie will ich mich freuen, wie will ich mich laben“, im Original das Duett für Tenor und Bass mit 2 Oboen, Streicher und Basso continuo, in einer Bearbeitung für Bläserquintett, und genauso glänzend das Gloria aus der „Nelson-Messe“ von Joseph Haydn. Die Sopranistin Nina Radvan ließ in ihrem sehr beeindruckenden persönlichen Stil noch ein berühmtes Gesangsstück erklingen, die Arie „Caro mio ben“ von Tommaso Giordani, dann spielte das Bläserquintett drei Stücke in vortrefflich stilgerechter Tongebung und klarster Struktur: Aus Bachs „Magnificat“ das lapidare Thema des Chores „Sicut locutus est ad patres nostros“, das festliche „Trumpet voluntary“ von Jeremiah Clarke und Dvoraks tanzende „Humoreske“. Die Organistin Gudrun Forstner bannte die Zuhörer mit Mozarts spannungsgeladener Fantasie für eine Orgelwalze f-moll KV 608 in der Bearbeitung von Franz Lehrndorfer: die gewaltig akkordische, immer wieder auftauchende, Allegro-Introduktion, die komplizierte Fuge, und das sanftere Andante boten ein eindrucksvolles Klangerlebnis. Der Kreuzrittermarsch aus Händels früher Oper „Rinaldo“, mit welcher er sich 1711 in England dem Publikum vorstellte, beendete ein bereicherndes Konzert. Großer Applaus forderte noch zwei Zugaben, es erklangen nochmal der“ Festliche Empfangsmarsch“ aus „Deidamia“ und die Arie „Caro mio ben“. Marcus Vitolo

Ulli und Uwe Kai Stiftung