Milander Quartett

MILANDER QUARTETT - MILANA CHERNYAVSKA, KLAVIER. LISA SCHATZMANN, VIOLINE. ALEXANDER MOSHNENKO, VIOLA. NIKOLAY GIMALETDINOV, CELLO

Brahms, Haydn, Sarasate, Liszt

Barocksaal Tegernsee

18.02.2006, 19.30 Uhr

Vorbericht

Samstag den 18. Februar um 19.30 wird im Barocksaal des ehemaligen Tegernseer Schlosses das „Milander Quartett“ zum zweiten Konzert des „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e.V. im Jahr 2006 auftreten. Lisa Schatzmann, Violine, Alexander Moshenko, Viola, Nikolay Gimaletdinov, Cello und Milana Chernyavska, Klavier, bilden seit 2004 dieses seit seinem ersten Auftritt im Münchner Gasteig frenetisch gefeierte Ensemble. In ihrem Bestreben neue Wege einzuschlagen legen die jungen Künstler programmatische Schwerpunkte und suchen seltener gespielte Stücke aus, dabei offenbart auch jeder einzelne Musiker mit solistischen Einlagen sein eigenes Potenzial. So begeistern die vier Musiker das Publikum immer wieder mit ihrem jugendlichen Elan, ihrem hohen technischen Niveau und ihrem außerordentlichen Können. Das Programm: Zwei ungarische Tänze von Johannes Brahms, „Zigeunerweisen“ op. 20 von Pablo de Sarasate, Trio für Klavier, Violine und Cello Nr. 25 in G-Dur von Joseph Haydn, Ungarische Rhapsodie Nr.2 für Klavier von Franz Liszt und das Klavierquartett g-moll op.25 von Johannes Brahms. Karten im Haus des Gastes in Tegernsee, Tel. 08022/180141, bei Giller Reisen in Rottach-Egern, Tel. 08022/66190, bei Frau Brogsitter-Fink, Tel. 08022/76471, oder an der Abendkasse.

Nachbericht

Vom „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e.V. nach Tegernsee engagiert, spielte das „Milander Quartett“ im Barocksaal ein feuriges Konzertprogramm voller Inbrunst und Leidenschaft. Roter Faden durch die Auswahl der Kompositionen : Zigeunermotive in der Klassik. Milana Chernyavska, Klavier, Lisa Schatzmann, Violine, Alexander Moshnenko, Viola, und Nikolay Gimaletdinov, Violoncello, widmeten diesen Abend Werken der Klassik welche von den Rhythmen, Melodien und musikalischen Ausdrucksarten der Musik der wandernden Völker Sinti und Roma beeinflusst wurden. Eine Bearbeitung für Klavierquartett der Ungarischen Tänze Nr.5 in fis-moll und Nr.2 in d-moll von Johannes Brahms eröffnete mit Elan und Spielfreude eine sich immer steigernde Folge von Stücken und deutete die Möglichkeiten welche jeder einzelne Musiker dieser Formation hat an. Das Klaviertrio G-Dur Hob.XV:25 von Joseph Haydn, ein Werk das in jedem Satz eine andere Facette des Komponisten hörbar macht, spielte das Milander Quartett freundlich und klangschön. Die Variationen des 1. Satzes prickelten schon vor Vorfreude auf das ausgelassene Finale „All’Ongarese“, das Poco Adagio, cantabile ( 2.Satz ) wurde eine Oase der ergreifenden Gesanglichkeit vor den dahinperlenden, mit Hingabe und loderndem Feuer gespielten Klanggirlanden des rasanten Rondo. Mit Pablo de Sarasates „Zigeunerweisen“ op.20 brillierte die Geigerin Lisa Schatzman, von der Pianistin Milana Chernyavska meisterhaft begleitet, und beeindruckte mit ihrer Virtuosität und ihrem Nuancengespür in diesem technisch heiklen, ja akrobatischen und gefühlsbetonten Stück. Die nächste kompositorische Steigerung, Franz Liszts 2. Ungarische Rhapsodie, ertönte nun am Flügel unter den Händen von Milana Chernyavska : Aufregend gestaltete sie die erst auftrumpfende, dann tänzeldne, stampfende, fliegende, klingelnde und donnernde Musik, ihr großes Können als Vollblutmusikerin grandios darbietend. Nach dieser Prise Paprika und Pfeffer bot das Quartett in g-Moll op. 25 von Johannes Brahms erstmal tiefgründigere, aber im 1.Satz Allegro damals durch ständig sich „entwickelnde Variation“ ( Zit. Schoenberg ) kompositorisch fast radikale Gefilde. Die in sich gekehrte Atmosphäre des Kampfes zwischen dem düsteren 1. Thema und seinen zahlreichen Geschwister mit mehrere gesanglichen Motiven, verarbeitete das Milander Quartett hochwertig und kraftvoll mit Ernst und Schwung, das Intermezzo im schnellen Puls, das Andante in seiner Volksliedhaftigkeit ungeheuer intensiv und klangsatt, und das temperamentvolle Finale als kunstvoller flammender Tanz. Tosender Applaus brachte zwei weiterhin knisternde Zugaben : „Spanischer Tanz“ von Miroslav Srorik und wieder ein Ungarischer Tanz von Brahms.

Ulli und Uwe Kai Stiftung