Klavierabend

KLAVIERABEND - GIULIETTA KOCH

Schumann, Beethoven, Liszt

Barocksaal Tegernsee

12.08.2006, 20.00 Uhr

Vorbericht

Giulietta Koch, eine sensationell spielende 17jährige Pianistin, wird den Barocksaal dieses Jahr mit dem beachtlichem Programm eines Solo-Abends wieder beeheren.. Seit ihrem aufsehenerregenden Auftritt in Tegernsee im März 2005 als eine der Preisträgerinne des Münchner Klavierpodium der Jugend, hat sie ihren Erfahrungsschatz und ihr Repertoire erweitert. Dazu trugen Meisterkurse mit Lazar Berman, Andrzej Jasinski, Elena Richter, Anatol Ugorski und dem Auryn Quartett bei, sowie ihre zahlreichen Konzerte in Deutschland, der Schweiz und in Indien. Auftritte mit Orchestern wie u. a. dem Rundfunksinfonieorchester Berlin unter Michael Sanderling und der Ukrainischen Staatshilharmonie unter Yuri Yusuk, Konzerte mit Boris Pergamenschikow (Cello) und Ricardo Castro (Klavier), und Auftritte bei internationalen Festivals begeisterten das Publikum. Seit 2002 wird sie jährlich Preisträgerin eines Wettbewerbs, u.a. vom schweizerischen Jugenkammermusikkonzert über den deutschen Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ ( Kammermusik ) , des Klavierwettbewerb der Hochschule Basel , des internationalen Wettbewerb des „Münchener Klavierpodium der Jugend 2004“ und des Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ ( Klavier ) in 2005. Auch eigene CD Aufnahmen bestätigen ihr schon so sensibles, reifes und zupackendes Können. In Tegernsee wird Giulietta Koch Werke von Robert Schumann, Ludwig van Beethoven und Franz Liszt spielen. Der Kartenvorverkauf läuft bereits im Haus des Gastes in Tegernsee, Tel. 08022/180141, und bei Giller Reisen in Rottach-Egern, Nördl. Hauptstr. 1 Tel. 08022/ 6619-0. Marcus Vitolo

Nachbericht

Perlend , im rauschgaften Tempo, dann sich aufbäumend, - den Abegg Variationen von Schumann verlieh sie das Gepräge improvisierten, doch durchdachten Musizierens: Vom ersten bis zum letzten Anschlag begeisterte Giulietta Koch, die auf Einladung des Freundeskreises für die Förderung junger Musiker in Tegernsee gastierte. 1989 in Basel geboren, gab sie bereits mit 14 Jahren ihr internationales Debut im Konzerthaus in Berlin als Solistin des Rundfunk- und Sinfonieorchesters und wurde an der Hochschule für Musik in Basel aufgenommen. Aus gutem Grund, denn nicht allein ihre natürlich-charmante Bühnenpräsenz zog das Publikum beim Konzertabend im Tegernseer Barocksaal in ihren Bann: Mit Hingabe minimierte die mädchenhafte 17jährige die Distanz zu den Werken, tauchte ein, ganz versunken oder kraftvoll explosiv mit hochgerissenen Händen, aber ohne jede aufgesetzte Theatralik. Technisch souverän bis virtuos glückten ihr organische Übergänge zwischen den abrupt wechselnden Gefühlswelten innerhalb des Stücks, machten den Abend spannend und tiefgründig. Plastische Landschaftimpressionen, womöglich einen Sonnenaufgang, malte Koch mit den ersten 22 Takten aus lebendiger Phrasierung und dynamischem Kontrastieren in den Saal ehe sie nahtlos von humorvoll verspielten in anrührend fragile Passagen der Waldstein-Sonate Nr. 21 von Ludwig van Beethoven glitt. Kurz verbeugt, flott an den schwarzen Flügel gesetzt- und schon stimmte die jugendliche Pianistin im tiefroten Abendkleid mit dem Andante con moto ein auf den zweiten Teil des Abends. Um 1849 hatte Franz Liszt beschlossen seine früheren hoch komplexen Werke zu reduzieren, die Klaviersätze einfacher zu gestalten. Auf das Wesentliche konzentriert entfaltete sich so die Wirkung der „Consolations“. Wegen ihrer leichten Spielbarkeit vielfach unterschätzt, fühlte Koch vom Andante con moto( un poco piu mosso) bis zum Lento placido (quasi adagio) der intimen und nachdenklichen Tonsprachen nach, die zwischen den Notenlinien verborgen auf Entdeckung wartet. Effektvoll zelebrierte die Pianistin schließlich die Ungarische Rhapsodie Nr.12 von Franz Liszt, komponiert als Hommage an die Musik seines Geburtslandes Ungarn. In Tegernsee avancierte es zur Hommage an Giulietta Kochs emotional mitreissenden Gestaltungssinn, verwoben mit Sensibilität für ihr Instrument , die bei jedem Anschlag spürbar wurde. Das dahingeraunte „Wahnsinn“ eines Zuhörers in den ersten Reihen begleitete den letzten Akkord. Eine Blume wurde überreicht, die strahlende Künstlerin mehrfach mit frenetischem Applaus auf die Bühne zurückgeholt, ehe mit zwei Zugaben, eine davon aus Schumanns „Phantasiestücke“, ein sehr hörenswerter Konzertabend ausklang. Johanna Wieshammer

Ulli und Uwe Kai Stiftung