TRIO Salisburgo

TRIO SALISBURGO

Chopin, Hoffmeister, Spohr, Glasunov,Vieuxtemps, Godard und Debussy

Barocksaal Tegernsee

17.11.2007, 19.30 Uhr

Vorbericht

Samstag den 17. November um 19.30 Uhr wird das „Trio Salisburgo“ , drei junge herausragende Musiker, für die Reihe „Podium für junge Solisten“ im Barocksaal in Tegernsee spielen. Das in Salzburg- während des Studiums am Mozarteum Salzburg- vor 5 Jahren gegründete Duo Salisburgo mit der Tölzer Harfenistin Stephanie Schwarz (Harfenistin der Münchner Symphoniker, Harfenlehrerin in Murnau und München) und der vom Bodensee stammenden Flötistin Janine Schöllhorn (Flötistin beim Rundfunkorchester München) hat sich nun zum Trio erweitert. Burkhard Sigl (stellvertretender Solobratschist der Münchner Philharmoniker), der mit der Harfenistin schon mehrmals im Duo konzertierte, und als Kammermusiker schon in vielen Ensembles erfolgreich war (Camerata Salzburg, Stradivari Sextett Wien, Giovanni Quartett u.a.) ergänzt nun mit der Viola Flöte und Harfe zum Trio.Dem Veranstalter „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e.V. ist es gelungen diese schon als Solisten international Orchesterserfahrenen und in ganz Europa gefragten Kammermusikpartner nach Tegernsee einzuladen.. Hier werden sie für ihre ungewöhnliche, klanglich äußerst reizvolle Besetzung ausgesuchte Werke von Chopin, Debussy, Hoffmeister, Spohr , Glasunov, Vieuxtemps, Godard und Debussy u.a., die teilweise im Original und als Arrangement für ihre Instrumente spielen. Eintrittskarten für den Tegernseer Barocksaal sind an der Abendkasse zu erhalten und im Vorverkauf (08022/180141) oder (08022/76471). Chopin Variationen über ein Thema von Rossini Debussy Claire de lune Hoffmeister Duo Nr.1 G-Dur Spohr Sonate Es-Dur op.113 für Viola und Harfe Glasunov Elegie op.44 für Viola und Harfe Vieuxtemps Capriccio c-moll op.55 Nr.9 für Viola solo Godard Allegretto op.116 für Flöte und Harfe Debussy-Trio Sonate für Flöte ,Viola und Harfe

Nachbericht

Das „Trio Salisburgo“ brachte dem Publikum des „Podium für junge Solisten“neue Klangerlebnisse dar : In der Kombination von Harfe, Flöte und Bratsche spielten Stephanie Schwarz, Janine Schöllhorn und Burkhard Sigl. Die drei jungen Musiker starteten ihr ausgesuchtes Programm mit einem bekannterem Werk, Mozarts Andante C-Dur Kv 315, Original für Flöte und Orchester. Gemeinsam mit Stephanie Schwarz an der Harfe für das Orchester, zeichnete Janine Schöllhorn , Flöte, die gutmütige und zuversichtliche Aussage dieses emotional unproblematischeren Werkes mit sanfter Eleganz, perfekter Abstimmung untereinander und angenehmen melodischen Fluss nach. Das folgende, für Chopin sehr untypische Stück, wurde von Harfe und Flöte spielfreudig beleuchtet, ob die E-Dur Variationen über ein Thema aus der “Cenerentola“ ( „Aschenputtel“ ) von Rossini wirklich von Chopin stammen ist fraglich. Der originale Klavierpart ist mit Sicherheit nicht authentisch. Bei dem Duo G-Dur für Flöte und Viola von Hoffmeister, einem Zeitgenossen Mozarts und Beethovens, fand die Flöte, durch das melodiegestalterische Engagenment von Burkhard Sigl an der Bratsche angesteckt, zu mehr solistischem Ton und einem auffallend qualitativ positives Zusammenwirken, vor allem im elanvollem Allegro und dem vitalem Rondo. Viola und Harfe trafen in Louis Spohrs Sonate Es-Dur op.113 aufeinander und belebten den klanglichen und harmonischen Reichtum des Werkes mit Virtuosität : ausgedehnte, perlende Passagen beider Instrumente im Allegro brillante, sanft Wogendes im B-Dur Adagio und ein tänzerisch gestaltetes Rondo ließen den zündenden Funken zum Publikum überspringen. Die Elegie für Viola und Harfe von Alexander Glasunov, ein russischer Komponist des 19. und des 20. Jahrhunderts, fand in Burkhard Sigl und Stephanie Schwarz kongeniale Interpreten : gefühlvoll ließen sie die sanfte Klage in g-moll erklingen, verträumt zeichneten sie die Melancholie des sentimental schwärmenden Werkes nach. Seine solistische Virtuosität stelle Burkhard Sigl mit Vieuxtemps Capriccio c-moll op.55 Nr.9 vor : mit Bravour und gestalterischem Können brachte er die technisch diffizilen Passagen zu leuchtendem Erklingen. Claude Debussys allbekanntes “Claire de lune” für Klavier Original aus der frühen “Suite bergamasque”, wurde in der Bearbeitung für Flöte und Harfe zum stimmumgsvollsten Stück des Abends : dieses frei schwebende Werk, eine Charakteristik des debussyschen Klangbild, erreichte in dieser Interpretation die Verdeutlichung der Naturmystik die es in sich trägt. Herber, und von unheimlicher Traurigkeit geprägt, kam die Sonate für Flöte,Viola und Harfe zu Gehör. Eine depressive Erzählung, nach Monaten schweren Leidens im Sommer 1915 entstanden, reflektierte das Chaos und die Absurdität des Krieges. Das Trio Salisburgo macht die Gefühle von Wehmut und Verzweiflung, die emotionale und klangliche Verdichtung des Werkes mit Intensität und Einfühlsamkeit deutlich. Für den begeisterten Beifall bedankte sich das Ensemble mit der traumwandlerischen “Pavane” von Ravel. Marcus Vitolo

Ulli und Uwe Kai Stiftung