Bläserquintett

BLäSERQUINTETT

Reicha, Gounod, Bozza, Gershwin

Barocksaal Tegernsee

05.06.2004, 20.00 Uhr

Vorbericht

Leichtigkeit, Virtuosität und klangliche Harmonie sind die bestechenden Merkmale des Bläserquintett „Quint Olé“ daß am Samstag den 5.Juni um 20 Uhr im Barocksaal des Tegernseer Schlosses konzertieren wird. Die fünf versierten Instrumentalsolisten sind vom „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e. V. eingeladen worden und werden mit Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott sowohl Originalwerke als auch Bearbeitungen in der Tradition klassischer Serenadenmusik zu Gehör bringen. Simone Nowicki, Querflöte, Regine Held, Oboe, Stephanie Lübcke, Klarinette, Christian Beemelmans, Horn und Zoltán Kovács, Fagott, waren schon im Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth, beim Reihngau Musikfestival, im Beethovenhaus Bonn Kammermusiksaal, auf Tourneen in Europa zu hören. Das Ensemble ist sehr offen für interdisziplinarische Arbeit und Austausch, hat Erfahrungen und Projekte mit Komponisten, Arrangeuren, Kompositionsstudentender Kölner Musikhochschule, Tanz, Schauspiel und Malerei. Quint Olé wird in Tegernsee folgendes Programm spielen : Anton Reicha, Quintett Es-Dur, Gioacchino Rossini, Quartett Nr.5 D-Dur, Jean Francaix Quintett E-Dur, und Geroge Gershwins Highlights aus „Porgy and Bess“, „Summertime“ u.a. Marcus Vitolo

Nachbericht

Ein Konzert der besonderen Art bot das junge Bläserensemble „Quint olé“ dem Publikum im Barocksaal des Tegernseer Schlosses. Die fünf vom „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e. V. eingeladenen Künstler begeisterten nicht nur durch ihr beeindruckendes Können, auch ihr Charme und ihr ensemblerisches Selbstbewußtsein faszinierten. Simone Nowicki, Querflöte, Regine Held, Oboe, Stephanie Lübke , Klarinette, Christian Beemelmanns , Horn, und Zoltan Kovács, Fagott, begannen mit Anton Reichas vielfältigem Quintett Es-Dur Op. 88 Nr 2. Dem Komponist Reicha, 1770 in Prag geboren, Zeitgenosse Beethovens und Weggefährte im Übergang von der Klassik zur Romantik , gelang 1808 in Paris der Durchbruch mit der neuartigen Besetzung für Bläserquintett. „Quint olé“ spielte mit reichhaltigem Ausdruck und Farbenvielfalt, volltönig und sich den ständig neuen melodischen und rhytmischen Einfällen hingebend, die Fähigkeiten des Einzelnen – frech aufspielendes Fagott- und des Ensembles sowie das Reichtum der timbrischen Erfindungspalette raffiniert ausnutzend. Die als “Sonata a quattro“ für Streicher 1804 geborenen Werke von Gioacchino Rossini erlebten als Arrangements für Bläserquartett des mannheimer Klarinettisten Friedrich Beer (1784-1838) mit Klarinette , Flöte, Horn und Fagott ihre größten Erfolge. Aus der Reihe von sechs Stücken erklang die Nr. 6 in Es-Dur in seiner ganzen lebendigen Spritzigkeit, Flöte und Klarinette in Akrobatik wetteifernd, virtuosem Hornspiel,das Andante in dunkleres g-moll getaucht und das Rondo in typischen Serenadenklangfarben strahlend. Jean Rene Francaix, geboren 1912, ist einer der wichtigsten Repräsentanten der französischen Musik des 20. Jahrhunderts, seine Kompositionen entbehren der dunklen Gravität und Schwere, auch wenn er sich eines gewichtiges Sujets annimt, im Vordergrund stehen immer sein kompositorischer Humor und die Freude an clownesken musikalischen Kapriolen . Und so nahmen sich die Musiker von „Quint olé“ das Quintett Nr. 1 in E-Dur vor : Die Pointen herausarbeitend, den burlesken Charakter mit Witz und Brillanz übertragend und das immer wieder vorkommende Zusammentreffen von pompösen Ernst und plötzlicher ironisierender Heiterkeit, dramatischer Spanunng und nonchalanter Auflösung mit vergnüglicher Hingabe auskostend. George Gershwins (!898-1937) bekannteste Melodien aus „ Porgy and Bess“ und „An American in Paris“ bildeten den Abschluß eines erstklassigen Abends, eine Polka von Denis Agay als Zugabe entließ das Publikum mit freudigem Schwung. Marcus Vitolo

Ulli und Uwe Kai Stiftung