Delian::Quartett

DELIAN::QUARTETT

Purcell, Mozart, Schostakowitsch, Bach

Barocksaal Tegernsee

24.03.2012, 19.30 Uhr

Vorbericht

Delian::Quartett Adrian Pinzaru, Violine Andreas Moscho, Violine Aida-Carmen Soanea, Viola Romain Garioud, Violoncello Der Namenspatron des delian::quartetts ist der griechische Gott Apollon, der als Gott der schönen Künste, der Musen, besonders der Musik, verehrt und nach seinem Geburtsort, der Insel Delos, auch Delian genannt wurde.Die Mitglieder des delian::quartetts, Adrian Pinzaru, Andreas Moscho, Aida-Carmen Soanea und Romain Garioud, die drei verschiedenen Nationen entstammen, verbindet dieselbe Leidenschaft für die große Streichquartett-Literatur. Im gemeinsamen Streben nach einem unverwechselbaren Ensemble-Klang widmet sich das Quartett einem Repertoire, das vom Barock bis hin zur Gegenwart reicht. „Was das Quartett auszeichnet“, so der Hessische Rundfunk im Oktober 2008, „ist zum einen die absolut lebendige, persönliche Färbung seiner Interpretationen und die Fähigkeit, auch spontan auf das einzugehen, was vom Publikum entgegengebracht wird, dessen Schwingungen und Energien aufzunehmen und in Musik umzusetzen. Jedes Konzert wird damit zu einem einzigartigen Erlebnis.“Gegründet im Januar 2007, hat sich das delian::quartett im Zuge seiner aufsehenerregenden Karriere innerhalb kürzester Zeit mitten in die internationale Konzertwelt gespielt. Bereits in seinem ersten Jahr war es ein umjubelter Gast bei so bedeutenden Festivals wie den Ludwigsburger Schloßfestspielen oder dem Schleswig-Holstein Musik Festival; es folgten von Publikum und Presse gleichermaßen gefeierte Auftritte in Deutschland, Italien, Spanien und Portugal. Auch in Frankreich wurde das Ensemble enthusiastisch begrüßt, ebenso in Österreich, wo es unter anderem 2009 in den Wiener Musikverein geladen war. Das Debüt des delian::quartetts im selben Jahr in der Berliner Philharmonie gemeinsam mit Menahem Pressler entfachte wahre Begeisterungsstürme und wurde bereits nach dem Eröffnungsstück mit stehenden Ovationen aufgenommen.Eine rege Zusammenarbeit verbindet das delian::quartett mit verschiedenen Rundfunkanstalten wie SWR, HR, WDR, Catalunya Música, Radio France, BR, SR, ORF oder Deutschlandfunk, die Live-Mitschnitte seiner Auftritte übertrugen, den „neuen Spitzenwein delian::quartett“ (Radio France) in diversen Portrait-Sendungen präsentierten oder die CDs des Ensembles koproduzierten. Die bereits im Mai 2008 beim Label OehmsClassics erschienene Debüt-CD des Quartetts mit Werken von Robert Schumann hielt sich in der renommierten Musikzeitung crescendo über ein Jahr lang in den Besten-Charts der Neuerscheinungen, der Rundfunksender Bayern 4 Klassik stellte sie als CD-Tip vor. Der im Januar 2010 veröffentlichten zweiten Platte des Ensembles mit Werken Joseph Haydns wurden gleichfalls begeisterte Reaktionen zuteil; unter anderem wurde sie mit „Höchstnoten auf der gesamten Linie“ Referenz-CD beim Klassik-Portal Klassik Heute und erhielt eine Nominierung für den Echo Klassik 2010. Anfang 2011 wird, zusammen mit dem Bratschisten Gérard Caussé, eine weitere Einspielung folgen, die der Kammermusik Ludwig van Beethovens gewidmet sein wird. Nachdem crescendo 2008 ausführlich vom „Senkrechtstarter delian::quartett“ berichtet hatte, würdigten auch das Magazin ensemble und verschiedene andere Fachblätter die außergewöhnliche Entwicklung des Quartetts mit großen Portraits. Bereicherung und zusätzliche Inspiration erfährt die musikalische Arbeit des delian::quartetts durch das regelmäßige Zusammenwirken mit anderen Künstlern von internationalem Rang in erweiterter Besetzung. Zu den Gästen des Ensembles gehören Menahem Pressler, Gérard Caussé, Alfredo Perl, José Luis Estellés, Gilles Apap, Anatol Ugorski, Wolfram Christ, Dora Schwarzberg, Herbert Schuch, Sophie-Mayuko Vetter, Andreas Frölich, Hartmut Rohde, Adrian Oetiker, Per Arne Glorvigen, Ralph Manno, Dimitri Ashkenazy, Igor Kamenz, Michel Lethiec, Lisa Smirnova, François Salque, Pavel Gililov, Peter Lohmeyer und Bruno Ganz.

Nachbericht

Adrian Pinzaru, Violine, Andreas Moscho, Violine, Aida-Carmen Soanea,Viola, und Romain Garioud, Violoncello, spielten Kammermusik auf höchstem Niveau und scheuten sich zu Recht nicht, ungewöhnliche Literatur stilgerecht zu präsentieren. Denn mit Purcells Fantazias Nr 6 in F-Dur und Nr. 10 in e-Moll, eröffnete das Ensemble den Abend. Die damals überaus beliebte, strenge barocke Unterhaltungsmusik des 17. Jahrhunderts lies das delian::quartett mit feierlichem Ernst und stilgetreuer, vibratoloser Tongebung, klar und stolz erklingen, und offenbarte dabei seine hoch entwickelte Sensibilität, und seine Fähigkeit unglaublich feine Klangabstufungen zu schaffen. In Mozarts „Dissonanzenquartett “C-Dur KV 465 zeigte das Ensemble noch mehr von seiner „Leichtigkeit des Klanges“, tauchte in die Dramatik der Adagio-Introduktion und des folgenden Allegro ein, holte poetischen Klangzauber aus dem Andante cantabile, steigerte allmählich die Spannung über das tänzelnde Menuett, zeichnete die dynamischen Ausschläge des c-moll Trios getreu nach , und brach elanvoll in die energiegeladene Musik des Abschlusses auf. Mit dem Streichquartett Nr. 6 G-Dur von Shostakovich setzte sich das delian::quartett ein eigenes Denkmal : so eindringlich und versunken, so spielfreudig und ausdrucksvoll gestaltete es dieses Werk. Intensiv und vehement wühlte es mit den Klangfarben des Allegretto auf, blieb leidenschaftlich bis zum allmählich friedlich-sanftem, beruhigendem Ausklang. Tänzelnd und hüpfend bereiten die Violinen im Moderato con moto das Feld für die melodiös geführten Notengirlanden von Cello und Viola vor, gleitendes Glissando riefen die Geigen auf das packende Cello-Pizzicato, und dann, von dieser fast burlesken Stimmung wendet sich die Atmosphäre zu einer Erzählung aus erhöhtem Bewusstseinszustand,einem innigst-hymnischen Lento, ein interpretatorisches Juwel von Tiefe und vollendeter innerer Ruhe mit Schmerz und Wille, Liebe und Kraft zugleich, als ein versunkenes, mutig-würdiges Gebet. Von humorvollem, tapsigem Charakter ist das Finale, und launig stiegen die vier Streicher in diese Musik ein, steigerten Dynamik und Geschwindigkeit zum Ende hin, und gaben sich der geistvollen Verarbeitung des thematischen Materials der vorangegangen Sätze mit Eindringlichkeit und Freude hin, sowie dem besänftigenden, versöhnenden Schluss. Bachs „Kunst der Fuge“ BWV 1080 schlug den Bogen zu den ersten Stücken des Abends, zur barocken Musik. Das delian::quartett nahm die melodiösen Töne der Kontrapunte Nr. 1 und 4 als erhabenen Fluss, würdig klangfreudig, von Klarheit und Weisheit getragen, eine vornehme und edle Interpretation. Kontrapunkt Nr.3 wurde zur himmlischen Zugabe. Marcus Vitolo

Ulli und Uwe Kai Stiftung