Stepp Streichquartett

STEPP STREICHQUARTETT

W.A.Mozart, F.Mendelssohn, L. van Beethoven

Barocksaal Tegernsee

08.03.2014, 19.30 Uhr

Vorbericht

Das Stepp Quartett besteht seit 2013 in der jetzigen Besetzung. Die vier Mitglieder des Quartetts haben jeweils auf hohem Niveau Quartett- und Kammermusikerfahrung gesammelt und lernten sich in Berlin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ kennen. Lukas Stepp (Violine I) spielt seit der Gründung 2001 im Stepp Quartett, welches zahlreiche Preise erhielt und auf vielen Festivals wie den Festspielen Mecklenburg- Vorpommern, dem Bodenseefestival oder auch den Ludwigsburger Schlossfestspielen regelmäßig auftrat. Mit dem Quartett erhielt er Unterricht bei Eberhard Feltz und sammelte weitere kammermusikalische Erfahrungen u.a. bei Franz Beyer, Mitgliedern des Artemis Quartetts und des Vogler Quartetts. Er ist u.a. Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben, von welcher er eine Andrea Guarneri Geige (1663) als Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs zur Verfügung gestellt bekam. Avigail Bushakevitz (Violine II) studierte an der Julliard School New York unter anderen bei Lewis Kaplan und Hagai Shaham. Zum Sommersemester 2014 wird sie Ihren Masterstudiengang bei Prof. Ulf Wallin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ beginnen. Sie ist Mitglied des Quartetts seit Oktober 2013. Stefanie Farrands (Viola) war Mitglied des erfolgreichen Hamer- Quartetts, welches nach internationalen Wettbewerbserfolgen wie dem Asia Pacific Chamber Music Competition weltweit auftrat. Derzeit studiert sie bei Tabea Zimmermann an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ und ergänzte ihr Studium u.a. bei Hatto Beyerle, Barbara Westphal sowie Mitgliedern des Alban Berg Quartetts und Artemis Quartetts. Kristaps Bergs studierte bei Reinhard Latzko und zurzeit bei Heinrich Schiff an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Weitere künstlerische Erfahrungen sammelte er u.a. bei Mstislav Rostropovich, Franz Helmerson und David Geringas. Kammermusikalische Erfahrungen sammelte er mit Reinhard Latzko, Christian Altenburger und Natalia Prischepenko. Das Quartett spielte seit seiner Neugründung gemeinsam mit dem Bundes Jugend Ballett (Hamburg) bei den Bergedorfer Musiktagen, trat beim „Heidelberger Frühling“, beim Kunsthaus Premnitz und für das Podium Festival Esslingen auf. Unterricht erhielt das Quartett bisher bei Friedemann Weigle. 2013 bewarb sich das Quartett für den Internationalen Mozart Wettbewerb Salzburg (2014) und qualifizierte sich.

Nachbericht

Feuer bis zuletzt lies das Stepp Quartett im Barocksaal des Tegernseer Schlosses zur Konzertreihe „Podium für junge Solisten“ erklingen. Das erst seit einem Jahr in der aktuellen Besetzung stehende Ensemble mit Lukas Stepp , Violine, Avigail Bushakevitz, Violine, Stefanie Farrands, Viola und Kristaps Bergs, schürte mit kräftiger Energie den musikalisch durchdachten Drang seiner Interpretationen. Das „Jagdquartett“ KV 458 B-Dur von Mozart wurde in all seinen Charaktermerkmalen lebendigst nachempfunden, das Klangbild von forschem Ton und Gestus, vor allem im beginnenden Allegro vivace assai und im rasant finalem Allegro assai, wandelte sich im Adagio zu bewegendem, ausgearbeitetem Zwiegesang von 1. Violine und Cello, getragen von pulsierenden Violine 2 und Viola. Im Streichquartett Es-Dur Op. 12 von Felix Mendelssohn, das verblüffende Werk eines 19jährigen Komponisten, zeichnete das Stepp Quartett die Vielfältigkeit des melodischen Erfindungsreichtum und die Tiefe des melodischen Ausdrucks mit eifriger Hingabe nach. In der Canzonetta, die Mendelssohn nach dem 1.Satz statt eines Scherzo positionierte , wiegten sich die vier Musiker im auftaktigem Thema, färbten es treffend schelmisch, das Cello wie ein Basso Buffo singend. Arios ließen sie das Andante espressivo strömen, voll lodernder Ungeduld und vibrierendem Vorwärtsdrang , dramatisch stürmend, das finale Molto Allegro e vivace, und dessen Abschluß in seiner Versöhnlichkeit und Ruhe nachdenklich und profund. Beethovens Streichquartett c-Moll Op.18 Nr.4 gehört zu seinen früheren Kompositionen dieser Gattung, und reiht sich, als Teil der Sechsergruppe von Opus 18, in die Tradition des einzelnen Moll-Stücks davon ein. Das Stepp Quartett stieg mit Elan in die frühromantische Klangfülle des Werkes ein, konzertant-solistisch die 1.Violine, stürmisch im Hauptthema und schwelgend im Seitenthema, das Scherzo auf weichem Staccato artig tänzelnd. Das Menuett gestalteten die vier jungen Musiker in seiner ungewöhnlichen Düsternis mit leidenschaftlich nachtdunklem c-Moll-Pathos, und den finalen Satz Allegro trotz wildester Hingabe, mit ziselierten Details in grandiosem Temperament. Großartiger Beifall krönte jede Interpretation und die vier strahlenden Musiker lieferten mit Piazzollas Liber Tango eine glühend schmissige Zugabe die den Spannungsbogen des Konzertes bis zur letzten Note aufrecht hielt. Marcus Vitolo

Ulli und Uwe Kai Stiftung