Preisträger des Münchner Klavierpodium 2013

PREISTRäGER DES MüNCHNER KLAVIERPODIUM 2013

Haydn, Mozart, Chopin, Schumann, Liszt, Prokofjew, Schostakowitsch, Kapustin, Uehara

Barocksaal Tegernsee

30.08.2014, 19.30 Uhr

Vorbericht

Vier junge Pianistinnen und Pianisten spielen auch dieses Jahr für das "Podium junger Solisten". Dieses besondere Konzert, welches ein spezielles Augen- und "Ohren"merk auf die ganz junge und junge Generation von angehenden Tastenkünstlern ermöglicht, basiert auf der Auswahl des "Freundeskreis für die Förderung junger Musiker" e.V. bei dem Münchener Klavierpodium der Jugend, ein Klavierwettbewerb der besonderen Art. Er zieht seit mehr als 10 Jahren viele junge Leute nach München , und die Organisatoren, Simon und Ludmila Gourari, sehen sich in ihrem besonderen Konzept, kein Pianistenkampf zu veranstalten, sondern ein Forum zum Austausch und zur Entfaltung , bei dem jeder Teilnehmer Anregung , Bestärkung und Belohnung bekommt, bestätigt, das Ganze aufs Neue aufzustellen. Aus diesem herrlichen Fundus an jungen Klavierspieler/rinnen haben wir für Tegernsee ausgesucht : Leon Zimmermann, 10 Jahre, Elisabeth Hermelink, 13 Jahre, Robert Bily, 16 Jahre und Anna Khomichko, 22 Jahre.

Nachbericht

Das "Münchner Klavierpodium der Jugend" gilt seit über zehn Jahren als Tummelplatz der jüngsten Münchner Pianistengeneration.Aus diesem Fundus lud der "Freundeskreis für die Förderung junger Musiker"Leon Zimmermann (11), Elisabeth Hermelink (14), Robert Bily(17) und Anna Khomichko (22) - allesamt mit zahlreichen Preisen bedacht- zu ihrer Konnzertreihe "Podium für junge Solisten" nach Tegrnsee.In dem gut einundhalbstündigen Klavierabend boten sie eine Kostprobe ihres Könnens. Den Anfang machte der 2003 in Speyer geborene Leon Zimmermann.Auswendig arbeitete er sich durch ein 20-minütiges Programm, das er technisch souverän meisterte. Spätestens nach der Exposition von Mozarts B-Dur Sonate gelang es ihm deren jugendlich-charmanten Charakter trefflich zu zeigen. Technischer Höhepunkt seines Auftritts: Franz Liszts Konzertetüde "Gnomenreigen", die der junge Künstler jedoch musikalisch noch nicht ganz durchdrungen hatte. Hervorragend dagegen die jazzige Toccatina des Ungarn Nikolai Kapustin, das Largo aus op.34 von Shostakowitsch, sowie die - trotz einiger Längen - mit viel Witz bestechende Interpretation von "The Tom and Jerry Show" der japanischen Jazz-Pianistin Hiromi Uehara. So verständlich die Begeisterung des Publikums ob dieser Leistung auch sein mag, der musiklalischen Wirkung hätte ein Verzicht auf den (verdienten ) Applaus zwischen den einzelnen Stücken gut getan. Elisabeth Hermelink zeigte mit Haydn, Chopin und Liszt ein intelligent ausgesuchtes Programm.Sie hört sich selbst gut zu, das ist zu spüren, wenn sie eine mustergültige Interpretation des Kopfsatzes aus Haydns C-Dur Sonate mit wunderbarer Leichtigkeit zaubert.Eine Äolsharfe wollte Schumann einst aus Chopins As-Dur Etüde op.25/1 herausgehört haben. Bei Hermelink wollte sich diese Assoziation auch wegen einiger Patzer leider nicht ganz einstellen.Wunderschön zu Ende führte sie ihren Auftritt mit Liszt. Von der Liebesdichtung Petrarcas inspiriert ergossen sich Klänge von Sehnsucht, Verzweiflung und Erlösung in den Barocksaal.Zweifelloser Höhepunkt des Abends : das technische und musikalische Können Robert Bilys. Der junge Hallenser drang zunächste tief in den schwermütigen Kosmos Sergej Rachmaninoffs ein und bot mit dem Moment musicaux in e und dem D-Dur Prélude eine wundervolle Interpretation, die beinahe über die technische Herausforderung winwegtäuschen konnte.Bravourös komplettierte er seinen Auftritt mit dem komplexen, hörbar von Prokofjew beeinflussten Sonatensatz "Choral et Variations" des franzosen Henri Dutilleux.Nach der Pause rundete Anna Khomichko den Abend mit Schumanns "Kreisleriana" ab. Die acht Stücke, in denen Schumann sich selbst porträtiert hat, gelten als Inbegriff des romantischen Künstlertums.Oszellierend zwischen Stimmungen der Ruhe und Erregtheit bis hin zum Wahnsinn,spannte die Künstlerin gekonnt den Bogen zum Ende des Konzerts. Lorenz Höss

Ulli und Uwe Kai Stiftung