Podium der Jugend

MAYA WICHERT, VIOLINE,JULIANE-SOPHIE RITZMANN U. PHILIP HUBER, KLAVIER, SOPHIE KLAUS, CELLO

Barocksaal Tegernsee

07.07.2018, 19.30 Uhr

Vorbericht

Maya Wichert, 2006 in München geboren, erhielt im Alter von 4 Jahren ihren ersten Violinunterricht bei Simone Burger-Michielsen und Peter Michielsen an der Kreismusikschule Fürstenfeldbruck. Seit 2015 studiert sie als jüngste Studentin an der Hochschule für Musik und Theater München bei Professorin Sonja Korkeala. Meisterkurse besuchte Maya bei Professoren wie Julia Fischer, Igor Ozim, Miriam Fried und Ana Chumachenko. Maya Wichert ist 1. Preisträgerin mehrere Wettbewerbe „Jugend musiziert“, Carl Bechstein Wettbewerb Berlin , Anton Rubinstein Wettbewerb Düsseldorf, und „Concorso Internazionale „Il piccolo violino magico“ in San Vito al Tagliamento, Italien. Als Solistin debütierte Maya 2017 mit Auftritten in Italien und Slowenien mit der Accademia d‘archi Arrigoni unter der Leitung von Domenico Mason.

Philip Huber (14) spielt seit frühester Kindheit Klavier. Viel Freude zeigte er bei der Mitwirkung im Mozart Kinderorchester Salzburg mit Cembalo- und Orgelbegleitung sowie Cembalo Solo. Im Chiemgau Jugendsymphonieorchester spielte er Cello, und Mozart Klavierkonzert.
In Klavier und Orgel hat er diverse erste Preise bei Jugend musiziert und prima la musica erzielt. 1. Preis Henle Klavierwettbewerb, Aspekte Sonderpreis Salzburg für herausragende Interpretation von Musik unserer Zeit und Steinway Sonderpreis für herausragende Leistungen Kategorie Klavier vierhändig. Hauptpreis „Salzburg Stars“.
Internat. Preise beim Münchner Klavierpodium der Jugend, u. a. den J. Ch. F. Bach-Preis, Chopin-Preis, u. a., Ehrenpreis Pianistenclub München, im Club der Jungen Pianisten.
1. Preis int. Clavis-Klavierwettbewerb.2015 Benefizkonzert bei LIVE MUSIC NOW Salzburg und 2016 Haydn Trio auf Mozarts Original-Hammerflügel zum 20 jährigen Jubiläum des Mozart Wohnhauses Salzburg. Gastspiel bei Chiemgauer Musikfrühling. Diverse Konzerte des Pianisten-Clubs München.
Meisterkurse bei Prof. Markus Bellheim, Prof. Andreas Weber, Prof. Mikhail Lidsky u. a.
2017 erhielt er einen 1. Preis beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert im Fach Klavier Solo und spielte beim Preisträgerkonzert BESTNOTEN HÖREN mit den Bad Reichenhaller Philharmonikern Chopin Klavierkonzert.
Im März 2 018 wurde er 1.Preisträger seiner Alterskategorie beim Klavierwettbewerb „Clavis Bavarie“in Reichersbeuern, Bad Tölz. Er wird von Gianfranco Sannicandro unterrichtet.

Die 1995 geborene Sophie Klaus aus München begann im Alter von fünf Jahren mit dem Violoncellospiel. Sie ist mehrfache Preisträgerin nationaler Wettbewerbe – u.a. erhielt sie bei Jugendmusiziert auf der Bundesebene in der Solokategorie und im Ensemble einen ersten Preis und weiterhin den WDR3 Klassikpreis der Stadt Münster. Auf Grund ihrer Erfolge durfte sie mit der Philharmonie Bad Reichenhall 2013 debütieren. Sophie erhielt Unterricht von E. Gredler und Prof. Stephan Haack der sie bis zu ihren Aufnahmeprüfungen 2014 und dem jetzigen Studium bei Prof. Alexander Gebert an der Hochschule für Musik Detmold unterrichtete. Meisterkurse besuchte sie bei Prof. Yang, Prof. Fenyö, J. Vogler, A. Gerhardt und Prof. W. Boettcher. Zudem wurde sie eingeladen den Cello Meisterkursen und dem Academy Festival in Kronberg mit bedeutenden Künstlern wie Prof. Geringas, Prof. Helmerson, Prof. Pernoo, Prof. Hoffmann, T.Mork, T.Zimmermann und C.Tetzlaff beizuwohnen. Außerdem besuchte sie einen Kurs an der Celloakademie in Rutesheim. Im Wintersemester 2017/18 hat sie einen Austauschplatz am Royal College in Stockholm. Sie erhielt Kammermusikunterricht von namhaften Musikern, wie M. Mainolfi, Prof. P. Orth, sowie dem Auryn Quartett. Zudem war sie Kammermusikpartnerin von Wolfgang Boettcher. Sophie spielte in den letzten Jahren solistisch und kammermusikalisch in allen großen Konzertsälen im Großraum München und Nürnberg. Seit 2013 spielt sie auf einem Violoncello von G. Pedrazzini, Mailand 1942, welches ihr von der Deutschen Stiftung Musikleben zur Verfügung gestellt wird.

Juliane-Sophie Ritzmannwurde als Tochter einer Musikerfamilie in Weimar geboren, besuchte das Musikgymnasium Schloss Belvedere und studiert derzeit Klavier an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig sowie Blockflöte (Schwerpunkt Alte Musik) an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Sie ist mehrfache Preisträgerin bei „Jugend musiziert“, dem „Grotrian Steinweg-Wettbewerb“, dem „Internationalen Hans-von-Bülow-Wettbewerb“ und dem „Münchner Klavierpodium“. Im Alter von zwölf Jahren debütierte sie mit der Jenaer Philharmonie, weitere Konzerte führten Juliane-Sophie u. a. nach Spanien, Italien und Russland sowie zu den Bayreuther Festspielen. Zahlreiche Meisterkurse, z. B. bei Konstantin Scherbakov und Arie Vardi, gaben ihr zusätzliche Impulse. Sie ist Stipendiatin der „Richard-Wagner-Stipendienstiftung“, der „Beate-Graefe-Stiftung“ (Deutschlandstipendium) und wird durch den Verein „Yehudi Menuhin Live Music Now“ gefördert. Neben ihrer solistischen Tätigkeit widmet sie sich auch leidenschaftlich der Kammermusik und Liedbegleitung.
 


Nachbericht



Restlos begeistert zeigte sich das Publikum des „Podium für junge Solisten“ während und nach dem Konzert 4 junger Talente im Barocksaal/Aula Gymnasium des Tegernsees Schlosses.
Juliane-Sophie Ritzmann, Klavier, 24 Jahre, Maya Wichert, Violine, 12 Jahre, Philip Huber, 14 Jahre und Sophie Klaus, Violoncello, 23 Jahre, traten zum eigens konzipierten „Podium der Jugend“- Konzert auf, die beiden Streichinstrumente wurde von Yumiko Urabe am Flügel begleitet, Professorin der Hochschule für Musik und Theather München.
Die hohen Erwartungen und die Freude auf dieses speziellen Konzert wurden gänzlich erfüllt, der besondere Einblick auf die ganz junge und junge Generation von angehenden
Musikern, durch ihr Können und ihrer geistigen Reife, durch die anregende Vielfalt unterschiedlicher Stücke und Komponisten mit Bewunderung und Staunen freudig aufgenommen.
Juliane-Sophie Ritzmann, derzeit Studentin in Klavier an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig sowie Blockflöte (Schwerpunkt Alte Musik) an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar; präsentierte eine grandios gespielte Auswahl. Mit gestochener Präzision erfreute sich die junge Pianistin an dem packenden Trillerspiel und den schnurrendem Läufen entschlossener barocken Virtuosität Scarlattis Sonaten K 516 und 571 in d-moll, dem Biss und Witz dieses feingliedrigen und energiedurchströmten Klavierklangs. Nachdenklich und verträumt gestaltete sie aus dem „Wohltemperierten Klavier“ Bachs ernstes Präludium f-moll BWV 857, zeichnete den gebundenen Orgelstil sorgfältig nach, in der Fuge die ungewöhnliche harmonische Härte des strengen Themas und die zarten diatonischen Zwischenpiele . In quirliger Frische lies sie mit tanzenden Fingern das D-Dur Präludium BWV 857 erklingen und mit flottem Tempo die fanfarenartigen Figuren der Fuge, dessen Abschluss sie mit Concerto Grosso Grandezza a la Haendel krönte. In den drei Stücken der „Pour le piano“ Suite Debussys machte sie aus dem Prélude ein Feuerwerk der Lebensfreude, holte die deklamatorische und choralartige Ruhe aus der Sarabande und mit großer Viruosität die Fröhlichkeit der Fanfare der Toccata heraus.Außergewöhnlich wurde der Auftritt der erst 12-jährigen Maya Wichert an der Violine, von Yumiko Urabe am Klavier begleitet, legte das junge Mädchen mit Mendelssohns einen ungeheuer ausgearbeiteten Ton und eine interpretatorische Reife die ihresgleichen sucht hin. Ein tiefgründiges Stück voller technischer Finessen und Klangfacetten die sie konzentriert und bewegt umsetzte. Berührendes piano und einfühlsame Gesanglichkeit zeigte Maya in der Bearbeitung für Violine und Klavier von Debussys Prélude „ La fille aux cheveux de lin“; ergriffene Stille wurde größere Anerkennung als der dann einsetzende stürmische Applaus.“Die Liebe hat in der hellen Sommersonne mit der Lerche gesungen“ ( Charles-Marie Leconte de Lisle, 1818-1894, inspirierte Debussy mit seinem Gedicht ).
Sophie Klaus am Cello und Yumiko Urabe am Flügel spielten Brahms Sonate op.99, und tauchten in die herbe Klangsprache dieses Spätwerk mit konzertanter Fülle ein, kraftvoll der 1. Satz Allegro vivace, im Pizzicato Thema des Adagio als würden sie das fatale Ticken der Zeit nachspielen. Wild und jagend bewegt zogen sie durch das Allegro appassionato und feinfühlig singend in seine Wendung nach betörender Süße, jedoch furios im temperamentvollen Schluß. Die junge Cellistin zeigte ein beachtliches Können, und ein musikalisch großes Verständnis bei einem Werk solcher kompositorischen Meisterschaft und Reife.
Philip Huber stieg in sein Programm mit Bachs Präludium und Fuge Cis -Dur BWV 848 ein, lies die sonnige Blumenwiese dem bezaubernd fliegenden Tastenpanoramas erblühen und holte bedachte Heiterkeit aus der Fuge. Ein Klangerlebnis wurde die kluge Gegenüberstellung mit Shostakowitschs Präludium und Fuge op.87 Nr.7 A-Dur von 1950, welches er mit klassischer Eleganz spielte, und das klingelnde Thema der zweistimmigen Fuge im Diskantregister des Klaviers verzaubernd aufkommen lies. 2 Préludes von Debussy, „ Les sons et les parfumes tournent dans l‘air“ „ und „ La fille aux cheveux de lin“ spielte er melancholisch berührt, dagegen voller Inbrunst und Energie sowohl Rachmaninoffs „Das Tor von Kiew“ Prelude op.3 Nr.2 cis –moll und Chopins stürmisch wogende Etüde c-moll op.25 Nr.12. Ein Triumph!
Marcus Vitolo

Ulli und Uwe Kai Stiftung