Barocksaal Tegernsee
24.10.2020, 19.30 Uhr
Michaela Spackova studierte nach Abschluss des Musikgymnasiums in Prag und des Prager Konservatoriums an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin bei Prof. Volker Tessmann. Derzeit koordiniert sie ihr Masterstudium in Berlin mit einem einjährigen Erasmus-Programm am Conservatoire de Paris bei Prof. Laurent Lefevre.
Sie ist Preisträgerin internationaler Wettbewerbe, u.a. des Prager Frühlingswettbewerbs, des Carl Maria von Weber Fagottwettbewerbs, des Marktneukirchen International Instrumental Competition und des Muri Competition.
Als Solistin trat sie mit den Tschechischen Philharmonikern, dem ORF Wien - Wiener Rundfunksinfonieorchester, den Prager Symphonikern, der Jungen Deutschen Philharmonie RheinMain und anderen Ensembles auf.
Michaela Špačková am Fagott und Betty Lee am Flügel, zwei junge talentierte Musikerinnen begeisterten das Publikum des Tegernseer Barocksaals in der Konzertreihe „Podium für junge Solisten“. Die junge Fagottistin Michaela Špačková ist Preisträgerin mehrere internationaler Wettbewerbe, u.a. des Prager Frühlingswettbewerbs, des Carl-Maria von Weber Fagottwettbewerbs und des renommierten Muri-Wettbewerb, (Schweiz). Momentan koordiniert sie ihr Masterstudium in Berlin mit einem einjährigen Erasmus-Jahr am Conservatoire de Paris. Sie trat schon als Solistin mit mehreren Orchestern auf, z.B. mit den Tschechischen Philharmonikern, dem ORF-Orchester Wien und den Prager Symphonikern und erhielt 2019 den Sonderpreis des „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e.V. im Rahmen des internationalen ARD-Wettbewerbs. Die Pianistin Betty Lee studierte Klavier an der University of Auckland, Neuseeland, und erspielte sich 1996 den Bachelor of Music“ mit „First Class Honour“. Unter mehreren Wettbewerbserfolgen wurde sie 2019 beim „Tschaikowsky-Wettbewerb“ in Moskau als „ Best Piano Accompanist“ ausgezeichnet und beim internationalen ARD Wettbewerb 2019 zur offiziellen Klavierbegleiterin berufen. Während der Zeit des Lockdowns haben sie sich die beiden Musikerinnen des schmalen Repertoires für Fagott angenommen und aus der Erkenntnis der Klang-Affinität von Cello und Fagott eine Reihe von Werken für ihre Besetzung umgeschrieben. Das so entstandene abwechslungsreiche Programm aus Duo- und Solostücken, aus Originalen und Transkriptionen,. Als stimmungsvolle, erhabene Ouvertüre erklang im beeindruckenden Fagott-Klang Bachs Präludium aus der Cello Suite C-Dur BWV 1009. Brahms Sonate für Cello und Klavier e-Moll Op. 38 beeindruckte in dieser ungewöhnlichen Klangfarbe und dem so traumwandlerischen Zusammenspiel. Im dunklen Register des 1.Satzes lies Špačková die vibrierende Kraft des Holzblasinstruments kantabel und intensiv erklingen, der höhere Gesang der mittleren Sätze mit Delikatesse, Leichtigkeit und tänzerischem Impuls. Nach Episoden der Begleitung des kompositorisch im Vordergrund stehenden Klaviers sind beide Instrumente wieder gleichberechtigt und Špačková und Lee schufen einen Allegro Schlusssatz von empathischer Fülle. Die 1921 in Algier entstandene Sonate Saint-Säens für Fagott und Klavier in G-Dur op.168, ist eines der wenigen Werke für diese Besetzung. Hier fühlte sich Michaela ganz in ihrem Element, und im hervorragenden Zusammenspiel mit Betty Lee kam ein elegischer Nachklang auf die Belle Èpoque heraus, mit Witz und Charme und einem rauschenden kurzem Schluß. Das berühmte Klavierstück “Liebestraum”Nr. 3 in As-Dur wurde von Franz Liszt schon vor der Klavierfassung als Lied mit Singstimme komponiert, die nicht minder berührenden Version mit dem Fagott als Singstimme unterstrich gefühlvoll und sensibel Freiligraths Verse „O lieb so lang du lieben kannst, so lang du lieben magst“. Beethovens Sieben Variationen in Es Dur WoO 46 über „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ aus Mozarts „Zauberflöte“ hatten durchschlagenden Erfolg, die Fagottsimme passte hervorragend in diesem für Cello und Klavier geschriebenem Werk. Špačková und Lee füllten die kleinen Charakterstücke mit Spielfreude und schöpften alle Nuancen vollendet aus. Als Zugabe erhielt das dankbare Publikum den wirbelnde Schluss der Saint-Saens Sonate. Marcus Vitolo