Kai Strobel, Percussion, ARD Gewinner 2019, Elisabeth Brauss, Klavier

KAI STROBEL, PERCUSSION, ARD GEWINNER 2019, ELISABETH BRAUSS, KLAVIER

Barocksaal Tegernsee

26.06.2021, 19.30 Uhr

Vorbericht

Kai Strobel, 1. Preisträger des 68. Int. ARD Musik-Wettbewerb 2019 und Gewinner des Publikumspreises, Gewinner des 1. Preises des TROMP Percussion Competition Eindhoven 2018

Er wird von der Jury als „musikalisch intelligent; erfahren; kontrolliert“, und seine Musik als „große Bögen voller Details“ beschrieben. Kai zählt zu den vielseitigsten und vielversprechendsten Schlagwerkern seiner Generation.Als Solist trat er unter anderem mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Lübecker Philharmonikern, der Württembergischen Philharmonie Reutlingen, dem Asko-Schönberg Orchester und dem Orchester der Staatskapelle St. Petersburg auf.

Er ist Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben und des Deutschen Musikwettbewerbs, sowie Laureat der Sommerakademie Universität Mozarteum Salzburg.

Kai erhielt seinen ersten Unterricht bei Prof. Marta Klimasara in Stuttgart. Seit 2012 studiert Kai Strobel Schlagwerk an der

Anton Bruckner Privatuniversität Linz bei Prof. Leonhard Schmidinger und Prof. Bogdan Bacanu.

Neben seiner solistischen Laufbahn ist Kai darauf aus die Möglichkeiten und die Einsetzbarkeit des Schlagwerks in zahlreichen Kammermusik- Formationen weiter auszubauen. So spielte er CD Aufnahmen mit dem Wave Marimba Quartet, Thomas Leleu, sowie mit Simon Höfele ein, welche von der Deutschen Schallplattenkritik in der

Kategorie Beste Kammermusikausgezeichnet wurde. Als Dozent und Solist gastiert Kai regelmäßig auf Musikfestivals

in Frankreich, Kroatien, den Niederlanden, Österreich, Schweiz, Italien, Russland, Amerika, Portugal, Ungarn und in Deutschland.

Kai ist Endorser des holländischen Instrumentenbauers Adams Musical Instruments, Meinl Percussion, und Zultan Cymbals.

Im Jahr 2020 erschien seine Solo CD bei dem renommierten Label Genuin Classics.


Elisabeth Brauss 1995 geboren, gilt als eine der herausragenden Musikerinnen ihrer Generation.Sie gastiert international regelmäßig u.a. in der Elbphilharmonie Hamburg, am Mariinksy Theater in St. Petersburg, in der Tonhalle Zürich, im Barbican Centre in London, am Konzerthaus Berlin, beim Heidelberger Frühling oder beim Schleswig-Holstein Musik Festival und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern.  Als Solistin konzertiert sie mit Orchestern wie dem hr-Sinfonieorchester, dem BBC Scottish Symphony Orchestra, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, der NDR Radiophilharmonie Hannover, dem BBC Philharmonic Orchestra und dem Ulster Orchestra.Neben ersten Preisen beim internationalen Steinway-Wettbewerb in Hamburg und beim internationalen Grotrian-Steinweg-Klavierwettbewerb in Braunschweig wurde ihr 2012 der Förderpreis des Prätorius Musikpreises Niedersachsen zugesprochen.

Im August 2013 gewann sie beim TONALi Grand Prix in Hamburg den Haupt- und den Publikumspreis. 2015 gewann sie den ersten Preis bei dem Wettbewerb „Ton und Erklärung“ in Frankfurt, im Oktober 2016 gewann sie den Kissinger KlavierOlymp in Bad Kissingen.

Im Mai 2017 erschien Ihre Debut-CD mit Werken von Beethoven, Prokofiev, Chopin und Denhoff bei OehmsClassics, die unter anderem mit einem „Editor´s choice“ des englischen Grammophon-Magazins ausgezeichnet wurde.

Für die Saisons 2018/2019 und 2019/2020 wurde sie als eine von sechs Musikern für das renommierte BBC New Generation Artist Scheme ausgewählt.

Für die Saison 2013/2014 war sie Stipendiatin der Mozart Gesellschaft Dortmund, 2014 erhielt sie ein Stipendium der Hans und Eugenia Jütting-Stiftung und ist seit 2014 außerdem Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes.

Im Alter von 6 Jahren begann sie Ihre Ausbildung in der Klavierklasse von Dr. Elena Levit, von 2007 – 2010 war sie Studentin am Institut zur Frühförderung musikalisch Hochbegabter der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.


Nachbericht

Fk Kz 26.6.21 Strobel / Brauss


Ein Konzert mit außergewöhnlicher Besetzung präsentierte das „Podium für junge Solisten“ im unter Corona-Bedingungen ausverkauften Barocksaal in Tegernsee.

Der renommierte Schlagwerker Kai Strobel,1. Preisträger des ARD Wettbewerbs 2019, des dazugehörigen Publikumspreises, und die ausgezeichnete Pianistin Elisabeth Brauss, Gewinnerin des Klavier Olymp 2016 in Bad Kissingen und 2019/20 von der BBC in die New Generation Artist Scheme ausgewählt, gestalteten einen Klangerlebnis-Abend faszinierender Rhythmus- und Tonvielfalt. Den Löwenanteil des Konzertes nahm das Schlagwerk ein, dessen Mannigfaltigkeit der Klangerzeugung von Kai Strobel unterhaltsam und humorvoll vorgestellt wurde, über den Einsatz verschiedener Instrumente bis zu den basics des Klatschen und Klopfen. Elisabeth Brauss nahm den Orchester-Part bei den größeren Werken des Abends ein und bereicherte das Klangspektrum mit virtuosem Einsatz. Zwei Stücke von Tore Takemitsu brachten mit Kai Strobel an der Marimba erst Beatles Sound, dann Chanson Atmosphäre in den Saal. Aus der wiegenden Stimmung wurden die Zuhörer mit „Asventuras for snare drum“Alexej Gerassimez jäh geweckt. Jede Oberfläche des kleinen aber durchdringenden Instruments wurde zum Klangerzeuger : Kai Strobels Virtuosität beeindruckte mit Spezialeffekten des Klopfens mit den Fingerkuppen, den Knöcheln, des rim shot und side stick ( Stockspitze schlägt Fell und Stockschaft den Spannring an, aufgelegter Stock und Anschlagen des Spannrings), mit schnellsten Wirbeln und dynamischer Bandbreite, vom leisesten Wischen bis zum knallenden Hagel-Gewitter setzte er sein können ein. Diesem Trommelfeuer folgte ein weich wogendes Stück des Niederländer Vincent Hodijk, „MaPa“,eine Hommage an seine Eltern. Dem Vibraphon auch mit einem Streicherbogen sanft entlockt, spannten erzählende Töne ein Klangbild verklärter Kindheit.

Das „Concerto for Marimba“ von Emmanuel Séjourné stolzierte mit Elisabeth Brauss am Klavier und Kai Strobel am Marimbafon pompös und virtuos in romantischem Klangkleid, die beiden Instrumente meistens abwechselnd im ersten energiegeladenen Satz, überwiegend im Zusammenspiel im weicheren zweiten, doch immer wieder mit rhythmischem Biss.

Mit „Homework for Bodypercussion and voice“ von Francois Sarhan zeigte Kai Strobel die Vielfalt der Percussion am eigenen Leib: die Hände bearbeiteten Kopf, Brust, Bauch und Oberschenkel, die Füße den Boden und seine Stimme begleitete im humorvoll-illustrierenden Sprechgesang das Ganze. Ein anderer Aspekt der Komposition für Schlagwerk kam mit „Attraction for Marimba, Vibraphone, Junk percussion and audio tape“ zu Gehör. Kai Strobel bediente diese Instrumente virtuos und gefühlvoll auf den Klängen einer rhythmisch antreibenden Aufnahme. In die Klangwelt der Anfänge dieser Technik führte er mit Bruce Hamiltons „Intersongs“ und entfaltete jäzziges auf älterem Synthesizer-Sound. Feurigen Abschluss zelebrierten beide Musiker mit Milhauds „Scaramouche“, spielfreudig und hingebungsvoll.


Marcus Vitolo


Ulli und Uwe Kai Stiftung