Podium der Jugend Unsere Stipendiaten stellen sich vor

PODIUM DER JUGEND
unsere Stipendiaten stellen sich vor
Der Freundeskreis fördert ausgewählte, junge und hochbegabte Musiker:Innen mit einer monatlichen, finanziellen Unterstützung. Ihnen ist heuer das
PODIUM DER JUGEND gewidmet.



Barocksaal Tegernsee

12.04.2025, 19.00 Uhr

Vorbericht

Die Unkrainerin Taisiia Kasianenko und Lilli Eisenberg aus Holzkirchen, studieren Klavier an der Hochschule für Musik und Theater München.
Der junge Pianist
Hannes Huber, aufgewachsen in Gräfelfing, studiert an der Musikhochschule Hannover.
Fabian Egger aus Traunstein ist Jungstudent für Querflöte an der Musikhochschule München und bereits sehr erfolgreich bei internationalen Auftritten und Wettbewerben.
Die Münchnerin
Selma Schroeter ist Saxophonistin und studiert an der „Neuen Jazzschool München“. Sie wird in Tegernsee mit einer kleinen Band auftreten.


Nachbericht

„Podium der Jugend“ auf der Bühne des Barocksaals in Tegernsee: Saxophon und Jazz-Band, Klavier und Flöte, als Solo und als Begleitung, ließen das Publikum staunen und erfreuen.
Die vom „Podium für junge Solisten „ ausgewählten jungen Musikerinnen und Musiker gestalteten ein breitgefächertes Programm von Klassik und Moderne jeden Charakters, Musik der profunden nachdenklichen wie der entspannt beruhigenden Art.
Nach ermunternden Worten des Vorsitzenden des „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e.V. Herrn Claus Cnyrim, eröffneten die 22jährige Saxophonistin Selma Schröter und ihre Band, mit Tom Scheubeck, E-Gitarre, Sebastian Sifferlinger, E-Bass, Salem Akwa, Schlagzeug, und Florian Mandl, Klavier den Abend. Flott bewegt erklang „Star eyes“ von Freddie Hubbard mit klangstarkem Abschluss, gefolgt von John Coltranes „On green dolphin street“, sanfter und mit weichem Ausklang. Die sympathischen jungen Musiker standen jeder als Persönlichkeit zu ihrem Instrument, der lässige Gitarrist, in sich ruhend der Bassist, konzentriert der Pianist, der rührige Schlagzeuger und die führende Saxophonistin, Studentin an der „Neue Jazzschool München“, kamen in einem angenehmen, mitnehmenden Gesamtklang zu außerordentlicher Geltung.
Die 22 Jahre junge Pianistin Lilli Eisenberg aus Holzkirchen, Studentin der Hochschule für Musik und Theater München, widmete sich dem romantischen Repertoire mit Delikatesse und Feinsinn. Den Drei Stücken aus Schumanns „Waldszenen“ op. 82 , „Eintritt“, „Der Vogel als Prophet“ und „Abschied“ , sowie dem Intermezzo h-Moll aus op. 119 von Johannes Brahms, entlockte sie ihre innewohnende Weichheit und Gesanglichkeit mit intimen Liedton. Einen witzigen, kurzen Ausflug in die zeitgenössische Musik machte sie mit Avner Dormans Paraphrase„After Brahms“Nr.2. von 2014.
Fabian Egger, 18 Jahre, Student der Querflöte an der Münchner Hochschule bei Prof. Andrea Lieberknecht, zeigte Virtuosität, Sensibilität und außergewöhnlicher Spielfreude in Jaques Iberts Pièce für Flöte Solo; mit Taisiia Kasianenko, Klavier, gestaltete er hervorragend die noch brillanteren Fantasie über „Der Freischütz“von Paul Taffanel, die Grenzen der Geschwindigkeit an der Flöte genüsslich auskostend.
Die Klavierstudentin Taisiia Kasianenko zeigte tiefsinnig und temperamentvoll ihr Können mit Beethovens Sonate E-Dur und Listzs Etude d‘exécution transcendante “Mazeppa“: aus der späten Sonate holte sie das facettenreiche, differenzierte Leuchten der Tonart E-Dur heraus, die sie mit meisterhaftem Elan im ersten Satz Vivace gestaltete, das Seitenthema leuchtend expressiv. Behändegab sie sich dem wilden Prestissimo hin, sowie der Innigkeit des Variationssatzes und seiner kantablen Grundlage, die sie emotional steigerte und dem Rausch der pianistischen Fantasie Beethovens grandios folgte.
„Mazeppa“ von Liszt basiert auf einer Verserzählung Victor Hugos. Der Page am Hof des polnischen Königs Johann II Kasimir wird Mitte des 17 Jh. wegen einer illegitimen Liebesbeziehung bestraft, auf ein Pferd gefesselt und dieses in die Steppe gejagt. Der Todesritt des Mazeppa endet aber im letzten Moment mit seiner Befreiung durch Kosaken.
Diesen wilden Ritt zeichnete Kaisiia Kasianenko mit höchster Bravour nach, die technischen und interpretatorischen Hürden mit Virtuosität und Können meisternd, die Etüde als „in übernatürlicher Ausführung“ beim Wort nehmend, und Flügel und den Barocksaal mit der Fülle Lisztscher Musik beben lassen.
Ausklang des Konzertes brachten Selma Schröter und Band mit entspannten Schwingungen von „Meditation“ von Antonio Jobim Newton und „Black Mile“ von Wayne Shorter.
Beim gemeinsames Verabschieden aller Musizierenden gab das zahlreiche Publikum ihre Anerkennung und Freude mit kräftigem Applaus kund.
Marcus Vitolo


Ulli und Uwe Kai Stiftung