Festival der ARD Preisträger Oboe, Viola, Gesang, Klavier, Cello

Festival der ARD-Preisträger

Amy Beach: 3 Stücke für Vle und Klavier op.40. Fassung für Vc und Klavier
Paul Hindemith: Die Serenaden. Kleine Kantate nach romantischen  Texten für Sopran, Oboe, Viola und Cello op. 35
Dvorak: Zigeunermelodien. Liederkreis op. 55; B 104 (Fassung für Sopran, Vc, Klavier)

Pause

Johann Christian Cannabich: Duett Nr.6 für Oboe und Viola D-Dur
César Franck: Le Sylphe. Lied f. Sopran, Vc und Klavier FWV 73
Brahms: Trio op. 114 (Vla, Vc, Klav. > Vla statt Klarinette)
Mitwirkende
Ilyes Boufadden Adloff, Oboe - Haesue Lee, Viola - Aurora Marthens, Sopran
Johannes Obermeier, Klavier - Alexander Warenberg, Violoncello


Barocksaal Tegernsee

18.05.2025, 19.00 Uhr

Vorbericht

Die Konzertreihe „Podium für junge Solisten“ präsentiert eine Auswahl der Preisträger des ARD-Wettbewerbs am Sonntag den 18.5. um 19.00 Uhr im Tegernseer Barocksaal.
Preisträger verschiedener Instrumente werden einen abwechslungsreichen Konzertabend gestalten.
Ilyes Boufadden Adloff, Oboist des Orchestre de Chambre de Paris, Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, zweiter Preis.des 73. Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2024; die 23-jährige Bratschistin Haesue Le, Master bei 2023 Tabea Zimmermann an der Hochschule für Musik Hans Eisler, 1. Preis und dem Publikumspreis beim 72. Internationalen Musikwettbewerb der ARD München 2023.
Die finnische Sängerin Aurora Marthens, Sopran, trat schon in folgenden Rollen die Pamina in der Zauberflöte, Donna Anna in Don Giovanni, die Partie der Konstanze in Die Entführung aus dem Serail, Suor Genovieffa in Suor Angelica und die Titelrolle in Donizettis Opera buffa Rita unter der Leitung von Kirill Petrenko in der Berliner Philharmonie.
Der Pianist Johannes Obermeier, Gewinner des 3. Preis. Beim 71. Internationalen Musikwettbewerb der ARD München 2022, 1998 in München geboren,konzentrierte sich zunächst auf zwei Instrumente: Klavier und Saxophon. Im Jahr 2012 wurde er in die Saxophonklasse von Koryun Asatryan und die Klavierklasse von Olaf Dreßler an der Hochschule für Musik und Theater in München als Jungstudent aufgenommen.Er hat den 1. Preis beim Gasteig-Wettbewerb sowie einen 2. Preis beim Steinway-Förderpreis gewonnen. Außerdem wurde ihm im Fach Komposition der Günter-Bialas-Förderpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste verliehen, und er wird durch ein Deutschlandstipendium gefördert.
Der Cellist Alexander Warenberg wurde 1998 in Voorburg in den Niederlanden geboren. Im Sommer 2023 schloss Warenberg seinen Master an der Kronberg Academy bei Frans Helmerson ab. Seit September 2023 studiert er bei Gary Hoffman und Jeroen Reuling an der Queen Elisabeth Music Chapel.Beim 73. Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München im Jahr 2024 wurde er mit dem dritten Preis ausgezeichnet.
Diese ausgezeichneten jungen Musiker werden das Publikum durch Jahrhunderte, Epochen und Stile der Musik begleiten, von Amy Beach bis Paul Hindemith, über Dvorak, Cannabich, César Franck und Brahms.



Nachbericht

Eine Auswahl der Preisträger des ARD Wettbewerbs konzertierte auf der Bühne des „Podium für junge Solisten“im Tegernseer Barocksaal. Ilyes Boufadden Adloff, Oboe, Haesue Lee, Viola, Aurora Marthens, Sopran, Johannes Obermeier, Klavier und Alexander Warenberg, Violoncello gestalteten einen musikalisch abwechslungsreichen und spannenden Abend.
Amy Beachs 3 Stücke für Violine und Klavier op.40. in der Fassung für Cello und Klavier
widmeten sich und der Cellist Alexander Warenberg, beim 73. Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München im Jahr 2024mit dem dritten Preis ausgezeichnet und der Pianist Johannes Obermeier, Gewinner des 3. Preises beim 71. Internationalen Musikwettbewerb der ARD München 2022. Die beiden jungem Musiker holten aus La Captive, Mazurka und Berceuse den Weg aus der Dunkelheit zum Licht heraus, spürten der Traurigkeit und Verzweiflung der Gefangenen nach, der aufkeimenden Hoffnung in der Mazurka und der Seligkeit in der finalen Berceuse.
Herbere Klänge gestalteten Sopran, Oboe, Viola und Cello in Paul Hindemiths „Die Serenaden“, Kleine Kantate nach romantischen Texten. Die finnische Sopranistin Aurora Marthens, trat schon in zahlreichen Opern Mozarts auf, u.a. Die Zauberflöte, Don Giovanni, Die Entführung aus dem Serail, in Donizettis Opera buffa Rita unter der Leitung von Kirill Petrenko in der Berliner Philharmonie. Ilyes Boufadden Adloff, Oboist des Orchestre de Chambre de Paris, Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, errang den zweiter Preis des 73. Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2024, und die 23-jährige Bratschistin Haesue Le, Master bei 2023 mit Tabea Zimmermann an der Hochschule für Musik Hans Eisler, gewann den 1. Preis und dem Publikumspreis beim 72. Internationalen Musikwettbewerb der ARD München 2023.
In den seiner Frau gewidmeten „Die Serenaden„ verschmelzt Hindemith Serenaden- und Kantatenform in der Kombination und Abfolge von Arioso und Instrumentalen Teilen, während der Text Menschlichkeit und Verbundenheit, Liebe und Zuneigung beschwört. Klar und strukturiert, einfühlsam und vehement, kamen Instrumente und Stimme zu Gehör, führten durch einen aufgeregt nachdenklichen Spaziergang, gingen im leichten, modernen Marsch mit, durch sich verfolgende Notenketten, langgezogenen Tönen und intensiveres Tutti bis zu tröstlich warmen Abschluss.
Intensiv und mitreißend gestalteten Sopran, Cello und Klavier Dvoraks Zigeunermelodien, Liederkreis op. 55. Die Stimme der sieben Gesänge übernahm mal das Cello, mal die Sopranistin, schwungvoll und volltönig boten die drei Musiker das musikalische Portrait der damals üblichen Vorstellungen des „Zigeunerlebens“,vermeintlich romantisch, naturverbunden und freiheitsliebend, und gaben sich den markanten Rhythmen und der Lebenslust dieser volkstümlichen Musik hin.
Der heute wenig bekannte Komponist Johann Christian Cannabich (1731- 1798), mit Mozart befreundet, war seinerzeit Leiter des berühmtesten Orchester Europas, das Mannheimer Hoforchester, welches er als Kapellmeister, Violinist, vergrößerte und dessen Dynamik er verfeinerte. Elegant und wohlklingend spielten die exzellenten Musiker Ilyes Boufadden Adloff, Oboe, und Haesue Lee, Viola, sein Duett Nr.6 in D-Dur. Ein besonderer Moment wurde Cesar Francks 1842-1843 entstandenes Lied „ Le sylphe“ für Sopran, Cello und Klavier FWV 73. Weich plätschernde Klaviertöne umrahmen den Gesang von Cello und Sopran, und lassen in innigem Zusammenspiel das Bild der Sylphe erscheinen, ein Mysterium aus Schatten, Luft, Nacht und Sternenlicht.
Als Brahms sich eigentlich zur Ruhe setzen wollte machte er die Bekanntschaft mit Richard Mühlfeld, Soloklarinettist der Meininger Hofkapelle. Von dessen Spiel und Ton fasziniert komponierte er 1891 noch ein Trio und ein Klarinettenquintett. Haesue Lee, Viola, Johannes Obermeier, Klavier und Alexander Warenberg, Violoncello spielten in der auch von Brahms selbst existierenden Fassung für Viola anstatt Klarinette, das Trio a-Moll op. 114. Sie tauchten in die abgeklärte Atmosphäre dieser Musik eines erfahrenen Komponisten ein, zeichneten im Allegro markant und sanft dessen zurückhaltenden Charakter nach. Im Adagio hoben sie das feingliedrige, fast zerbrechliche hervor, im Walzer des Andante grazioso spielten sie volltönig und geschmeidig, und gaben sich dem Witz und Charme des anklingenden Csardas im finalen Allegro schwungvoll hin. Dies bemerkenswerte Konzert endete nach lang anhaltendem Applaus mit „Summertime„ als Zugabe aller Preisträger. Marcus Vitolo



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