Goldmund Quartett, Elaia Quartett ( als Juniorpartner)

Goldmund Quartett , Elaja Quartett ( als Juniorpartner)


Barocksaal Tegernsee

28.06.2025, 19.00 Uhr

Vorbericht

Goldmund Quartett
Streichquartett
Das Goldmund Quartett überzeugt durch sein exquisites Spiel (SZ) und seine so vielschichtige Homogenität (SZ) in seinen Interpretationen der großen klassischen und modernen Werke der Quartettliteratur. Seine Innerlichkeit, die unglaublich feine Intonation und die bis ins kleinste Detail erarbeiteten Phrasen begeistern das Publikum weltweit.
Wie aus ihrem Saisonkalender 2024/25 hervorgeht, zählt das Quartett nun weltweit zu den führenden Streichquartetten der jüngeren Generation. Zu den Höhepunkten gehören eine weitere umfangreiche Tournee durch die USA mit Stationen in Montreal, Indianapolis und Memphis sowie eine Tournee durch Japan anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Nippon Music Foundation in der Suntory Hall mit Ray Chen, Camille Thomas, Maria Dueñas und solistisch mit dem Tokyo Symphony Orchestra. Das Ensemble wird bei renommierten Festivals wie der Schubertiade Hohenems und dem HarzClassixFestival debütieren; weitere Debüts umfassen Auftritte auf Zypern und in Split, im Teatro Liceu de Salamanca und in Florenz in der renommierten Reihe der Amici della Musica Firenze. Rückkehrende Auftritte führen das Quartett zum Schleswig-Holstein Musik Festival, in die Elbphilharmonie Hamburg, zu den Oraniensteiner Konzerten und zum Bodensee Festival. Im Mai 2025 veranstaltet das Goldmund Quartett sein eigenes Kammermusikfestival in Kloster Irsee. Darüber hinaus findet erstmalig die Goldmund-Akademie statt, welche dem Quartett-Nachwuchs eine Plattform bietet.
 Die nächste CD-Veröffentlichung, ein Album mit Werken von Felix Mendelssohn, ist für das Frühjahr 2025 geplant.
Neben Studien an der Hochschule für Musik und Theater in München und bei Mitgliedern des Alban Berg Quartetts, u.a. Günter Pichler an der Escuela Superior de Música Reina Sofia und dem Artemis Quartett in Berlin, gaben Meisterkurse und Studien bei Mitgliedern des Hagen-, Borodin-, Belcea-, Ysaye- und Cherubini Quartetts, Ferenc Rados, Eberhard Feltz und Alfred Brendel dem Quartett wichtige musikalische Impulse.
Elaia Quartett
Das im Herbst 2020 gegründete Elaia Quartett ist ein junges Streichquartett bestehend aus
Leonie Flaksman und Iris Günther (Violinen), Francesca Rivinius (Viola) und Karolin Spegg
(Violoncello).
Sein Debüt gab das Streichquartett in Italien, wo es im Herbst 2021 beim Ascoli Piceno
Festival auftrat. Im Anschluss wurde es dort als Artist in Residence für das Folgejahr
eingeladen und gastierte außerdem mehrmals beim PODIUM Esslingen, wo es an diversen
Konzerten, Educationformaten und einer Hörspielproduktion beteiligt war. Auch beim
Festival Ischgl Classics war das Quartett im Herbst 2023 und 2024 Artist in Residence und
trat in drei Konzerten beim Schleswig-Holstein Musik Festival 2024 auf.
Das Quartett hatte im Mai 2023 die Möglichkeit, intensiv mit dem Kronos Quartet
zusammenzuarbeiten und gemeinsam mit diesem zwei Konzerte im Pierre Boulez Saal in
Berlin zu gestalten. Im Jahr 2024 wurden Konzertmitschnitte von NDR und SWR ausgestrahlt.
Außerhalb der Streichquartettformation konzertiert es auch regelmäßig mit anderen
Musiker:innen, darunter in der Vergangenheit Karl Leister, ehemaliger Soloklarinettist der
Berliner Philharmoniker, Uri Caine, Jazzpianist, und Barockspezialist und Cellist Christophe
Coin.
Nach einem Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Prof. Wolfgang
Redik studiert das Quartett nun beim Quatuor Ebène an der HMTM in München. Weitere
künstlerische Einflüsse erhielt es außerdem von Persönlichkeiten wie Eberhard Feltz, Eckart
Runge, Oliver Wille, Heime Müller, Jean-Guihen Queyras, Gregor Sigl, dem Cuarteto Quiroga
und dem Cuarteto Casals.



Nachbericht

40 Jahre „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“e.V. : diese erfolgreiche Initiative, das jahrzehntelange Engagement der aktiv sich Einsetzenden wurde mit Kammermusik auf höchstem Niveau gefeiert. Zu diesem Jubiläum wurden in die Konzertreihe „Podium für junge Solisten“
die Musikerinnen und Musiker der „Goldmund „ und der „Elaia“ Streichquartette eingeladen.
Nach einleitenden Worten des Vorsitzenden , Herrn Claus Cnyrim, machte das „Goldmund Quartett“als Mentor Ensemble den Anfang. Unter den Händen von Florian Schötz und Pinchas Andt, Violine, Konstantin Sellheim (für Christoph Vandory eingesprungen), Viola und Raphael Paratore, Cello, entfaltete sich Haydns Streichquartett op.77 Nr.2 in F-Dur mit edlem Klang, die Reife und Abgeklärtheit dieses Werkes hervorhebend. Elegant nahmen sie das gesangliche Hauptthema, und fein ziseliert die motivische Arbeit der langen Durchführung. Lebhaft und mit geschliffenem Ton gestalteten sie das Menuett, dessen Des-Dur Trio mit delikater Wärme und feinem pianissimo faszinierte. Wie ein Wiegenlied mit sanftem Marschrhythmus erklang das Andante. Vor Elan auf den Stühlen hüpfend spielte das „Goldmund Quartett“ das Finale, mit freudigem Spiel und rasantem Tempo in den pointiert ausgelassenen Rhythmus einsteigend und die Steigerung der Textdichte mit Hingabe wiedergebend.
Seine klangliche Vielfalt zeigte das Ensemble mit dem neuen Werk „Puzzlig“der modernen Komponistin Sarvenaz Safari. Das als sich reduzierendes, in seiner Ausdehnung also zurückgehendes Variationsstück, erklang volltönig angenehm, mit unerwarteten , berührenden und packenden Wendungen.
In Mendelssohs Streichoktett Es-Dur op.20 gesellte sich das „Elaia“ Quartett dazu, mit Lilli Felicia Schmitt ( für Leonie Flaksman eingesprungen) und Iris Günther, Violine, Francesca Rivinius, Viola und Karolin Spegg, Cello; zu der rein männlichen Formation kam nun eine rein weibliche.
Im Hause Mendelssohn war man allgemein Fan von Goethes Werk. Diese daraus entstandene bedeutende Jugendkomposition spielten beide Quartette großartig elanvoll, aufschwingend in jubelnder, kompakter Achtstimmigkeit. Im Kopfsatz gaben sie sich dem mitreißenden Fluss der Musik hin, die in überquellendem, jugendlichem Enthusiasmus auftritt. Aus dem Andante holten sie die Gesanglichkeit und das Spiel der Motive meisterlich hervor, und offenbarten vollendet den „Geisterflug“des unheimliche rasch flirrenden Scherzo. Im Finale nutzte Mendelssohn
das variiertes zweites Thema des ersten Satz kontrapunktisch kongenial aus und die acht Musikerinnen und Musiker gaben sich der daraus entstandenen Dichte, Klangstärke und Spannung effektvoll hin. Der „Samerberger Marsch“ als alpenländische Zugabe krönte in edler Tongebung die von Bravorufen und langem Applaus belohnte Interpretation und das Konzert in seiner Gesamtheit.
Marcus Vitolo




Ulli und Uwe Kai Stiftung