40 Jahre „Freundeskreis für die Förderung junger
Musiker“, 2025 ein Jubiläumsjahr zu dem bewährte junge Musikerinnen und Musiker
mit besonderer Freude nach Tegernsee eingeladen werden. So auch die junge, herausragende klassische Gitarristin
Laura Lootens, welche schon 2018 und
2021 beim „Podium für junge Solisten“ erfolgreich auftrat. Ihr steiler
Werdegang führte sie über Masterstudium,
Excellence in Performance und Wettbewerb Siege, u.a. des Andrés-Segovia-
Wettbewerb in Spanien, mit 22 Jahren zu
einem Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Theater München. Die
herzliche Musikerin aus Marktoberdorf ist auf vielen Bühnen Europas aufgetreten
und hat mit zahlreichen renommierten Orchestern gespielt.
Ihr vielseitiges Programm startete sie mit „Serenata
Española“ des katalanischen Komponist und klassischen Pianisten Joaquim Malats, welcher 1903 den prestigeträchtigen Diémer-Preis am Konservatorium von Paris gewann und 1905 mit einer Tournee durch Europa und die
Usa bekannt wurde. Laura Lootens gestaltete gekonnt den charakterlichen Stolz
und die Beweglichkeit der anregenden Musik.
Aus
Isaac Albenizs „Cadiz”, original
für Klavier aus der “Suite espagnola”, holte sie die lebensbejahende,
kristalline Unbeschwertheit sowie das
nachdenkliche Sinnieren und die Verbundenheit mit Spanien mittels der
traditionellen spanischen Stilelemente virtuos hervor..
Joaquin
Rodrigos “Invocation y Danza”, auf Manuel de Fallas "El amor brujo"
basierend, ist eines der bekanntesten Meisterwerke für Gitarre des 20.
Jahrhunderts, und als eines seiner feinsten Kompositionen zu betrachten. Laura
Lootens führte mit flinkester Feinmotorik und fantasievoller Gestaltung durch die Achterbahn der Gefühle der
gruseligen Geschichte des Alptraums einer jungen Frau die vom nächtlich
erscheinenden Geist ihres verstorbenen, peinigenden Ehemann verfolgt wird, bis
sie den Fluch an dessen Geliebte weitergeben kann und endlich mit ihrer wahren Liebe leben kann. Beseelte
Delikatesse zeigte sie in ihrer Interpretation der "Mazurka
appassionata" von Augustin Barrios, den "Chopin Lateinamerikas".
Das folgende äußerst bekannte
Gitarrenstück hieß ursprünglich gar nicht Asturias, war für Klavier und hat keinen Bezug zu der spanischen
Region. Die
junge Gitarristin Lootens gab sich dem raschen Tempo, der Glut des Rhythmus und
der inneren Stärke von "Asturias"hin
und gab dem Publikum die Ausstrahlung dieser Musik in voller Intensität
weiter.
Der in den 80 Jahren wiederentdeckte Johann Kaspar Mertz
aus Pressburg (heute Bratislava, Slovakei ) machte in Deutschland und Osteuropa
als Gitarrist und Flötist Karriere.
Laura Lootens tauchte in den romantisierenden Stil ein und zauberte eine
Arie von seltener Kantabilität.
Stilsicher spielte sie die Transkriptionen der
Walzer Chopins Op. 69 No. 2 und Op. 34 No. 2, den breiten Spektrum von tiefer
Melancholie bis träumerischer Stimmung sensibel folgend.
In Agustin Barrios "Un sueño en la floresta"
und die Valse Op. 8 Nr. 3 und Nr. 4 zeigte
sie ihre meisterhafte Tremolo-Technik durch die romantische Harmoniegebung
hindurch, sowie ihre ausdrucksvolle Meldierführung.
Regino Sainz de la
Mazaar spanischer
komponist und Gitarrist aus Burgos. Sein nach der Stadt Ronda benanntes Werk Rondeña ist vom Flamenco und vom Fandango zugleich inspiriert.
Laura
Lootens zeigte mit virtuosem Können den flüssigen, tänzerischen Charakter und
die lyrischen und melodiösen Elemente dieser Musik. Großer Beifall belohnte
dieses Solo-Konzert der jungen, sympathischen Gitarristin, die das dankbare
Publikum Paganinis Romanza mit auf den Weg gab.
Marcus
Vitolo