Laura Lootens, Gitarre

Laura Lootens, Gitarre

Barocksaal Tegernsee

02.08.2025, 19.00 Uhr

Vorbericht

Laura Lootens
Laura Lootens wurde 1999 in Marktoberdorf geboren. Ihre Leidenschaft für die
klassische Gitarre erwachte bereits nach der allerersten Unterrichtsstunde im
Alter von acht Jahren. Seitdem ist es ihre Erfüllung, die Zuhörer für die Vielfalt
und die unendlichen Klangfarben der Gitarre zu begeistern.
Im Jahr 2022 gewann Laura einen der wichtigsten Gitarrenwettbewerbe
weltweit, den Andrés-Segovia-Wettbewerb in Andalusien. Neben dem 1. Preis
wurde sie zusätzlich mit dem Sonderpreis für die beste Interpretation des
Pflichtstücks ausgezeichnet. Einen weiteren Erfolg konnte sie mit dem Gewinn
des Stipendiums des renommierten Deutschen Musikwettbewerbs verzeichnen,
bei welchem sie ebenfalls den Sonderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben
erhielt.
Ihr Studium nahm Laura im Alter von 14 Jahren als Jungstudentin bei Professor
Franz Halász auf. Nur ein Jahr später begann sie ihr Bachelorstudium als eine
der jüngsten Studierenden überhaupt an der Hochschule für Musik und Theater
München. Außerdem hatte sie mit 15 Jahren ihr Orchesterdebüt mit Joaquín
Rodrigos berühmtem „Concierto de Aranjuez“. Das Masterstudium absolvierte
Laura mit Bravour und darauf folgte der promotionsäquivalente Studiengang
„Excellence in Performance“.
Ihre Musik brachte Laura zu renommierten Orten klassischer Musik im In- und
Ausland, wie in den Münchner Gasteig, zu dem „Beethovenfestival Bonn“ und
dem Muziekgebouw in Amsterdam.
Außerdem ist Laura im Radio und Fernsehen bei Sendern wie ARD, BR und
ORF/Ö1 zu hören und zu sehen.


Nachbericht

40 Jahre „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“, 2025 ein Jubiläumsjahr zu dem bewährte junge Musikerinnen und Musiker mit besonderer Freude nach Tegernsee eingeladen werden. So auch die  junge, herausragende klassische Gitarristin Laura Lootens, welche  schon 2018 und 2021 beim „Podium für junge Solisten“ erfolgreich auftrat. Ihr steiler Werdegang führte sie über Masterstudium,  Excellence in Performance und Wettbewerb Siege, u.a. des Andrés-Segovia- Wettbewerb in Spanien, mit 22 Jahren  zu einem Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Theater München. Die herzliche Musikerin aus Marktoberdorf ist auf vielen Bühnen Europas aufgetreten und hat mit zahlreichen renommierten Orchestern gespielt.
Ihr vielseitiges Programm startete sie mit „Serenata Española“ des  katalanischen Komponist und klassischen Pianisten  Joaquim Malats, welcher 1903  den prestigeträchtigen Diémer-Preis am Konservatorium von Paris gewann und  1905 mit einer Tournee durch Europa und die Usa bekannt wurde. Laura Lootens gestaltete gekonnt den charakterlichen Stolz und die Beweglichkeit der anregenden Musik.
Aus Isaac Albenizs „Cadiz”, original für Klavier aus der “Suite espagnola”, holte sie die lebensbejahende, kristalline  Unbeschwertheit sowie das nachdenkliche Sinnieren und die Verbundenheit mit Spanien mittels der traditionellen spanischen Stilelemente virtuos hervor..
 
Joaquin Rodrigos “Invocation y Danza”, auf Manuel de Fallas "El amor brujo" basierend, ist eines der bekanntesten Meisterwerke für Gitarre des 20. Jahrhunderts, und als eines seiner feinsten Kompositionen zu betrachten. Laura Lootens führte mit flinkester Feinmotorik und fantasievoller Gestaltung  durch die Achterbahn der Gefühle der gruseligen Geschichte des Alptraums einer jungen Frau die vom nächtlich erscheinenden Geist ihres verstorbenen, peinigenden Ehemann verfolgt wird, bis sie den Fluch an dessen Geliebte weitergeben kann und endlich mit  ihrer wahren Liebe leben kann. Beseelte Delikatesse zeigte sie in ihrer Interpretation der "Mazurka appassionata" von Augustin Barrios, den "Chopin Lateinamerikas". 
 
Das folgende äußerst bekannte Gitarrenstück hieß ursprünglich gar nicht Asturias, war für Klavier  und hat keinen Bezug zu der spanischen Region. Die junge Gitarristin Lootens gab sich dem raschen Tempo, der Glut des Rhythmus und der inneren Stärke von "Asturias"hin  und gab dem Publikum die Ausstrahlung dieser Musik in voller Intensität weiter.
 
Der in den 80 Jahren wiederentdeckte Johann Kaspar Mertz aus Pressburg (heute Bratislava, Slovakei ) machte in Deutschland und Osteuropa als Gitarrist und Flötist Karriere.  Laura Lootens tauchte in den romantisierenden Stil ein und zauberte eine Arie von seltener Kantabilität.
 Stilsicher spielte sie die Transkriptionen der Walzer Chopins Op. 69 No. 2 und Op. 34 No. 2, den breiten Spektrum von tiefer Melancholie bis träumerischer Stimmung sensibel folgend.
 
In Agustin Barrios "Un sueño en la floresta" und die Valse Op. 8 Nr. 3 und Nr. 4 zeigte sie ihre meisterhafte Tremolo-Technik durch die romantische Harmoniegebung hindurch, sowie ihre ausdrucksvolle Meldierführung.
 
Regino Sainz de la Mazaar spanischer komponist und Gitarrist aus Burgos. Sein nach der Stadt Ronda benanntes Werk  Rondeña ist vom Flamenco und vom Fandango zugleich inspiriert.
Laura Lootens zeigte mit virtuosem Können den flüssigen, tänzerischen Charakter und die lyrischen und melodiösen Elemente dieser Musik. Großer Beifall belohnte dieses Solo-Konzert der jungen, sympathischen Gitarristin, die das dankbare Publikum Paganinis Romanza mit auf den Weg gab.
Marcus Vitolo
 


Ulli und Uwe Kai Stiftung