Im Rahmen der der

Im Rahmen der "Tegernseer Woche": Amadeus Wiesensee, Klavier, Noa Wildschut, Violine

Barocksaal Tegernsee

28.09.2025, 19.00 Uhr

Vorbericht

Amadeus Wiesensee (*1993) wurde jüngst von der FAZ für seine „feingliedrige und delikate Artikulation“ gepriesen, die SZ bezeichnete sein Spiel als „poetisch und rauschhaft auf Weltklasseniveau“, die AZ schrieb, „Wiesensees expressives Stille-Spiel ist einzigartig“.
2025/26 debütiert er u.a. bei der Schubertiade Hohenems, beim Leeds Song Festival, im Brucknerhaus Linz, beim Lugano Arte et Cultura, dem Samos Young Artists Festival und in der Wigmore Hall London und kehrt zu Orten und Festivals wie dem Berliner Konzerthaus, dem Krzyzowa-Music Festival, dem
Beethovenfest Bonn, dem Mendelssohn-Haus Leipzig und ins Palau de la Música Valencia zurück.
2023/24 debütiert Wiesensee u. a. für die Neumarkter Konzertfreunde, tourt durch Spanien und Irland und kehrt zu Festivals wie dem Beethovenfest Bonn und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern zurück. 2021 wurde er vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit dem Kunstförderpreis in der Kategorie Musik ausgezeichnet und war der erste Artist-in-Residence des Beethoven-Hauses Bonn. Zahlreiche Meisterkurse u. a. bei Sir András Schiff, Maria João Pires, Richard Goode, Dimitri Bashkirov, Leon Fleisher, Matti Raekallio und Hélène Grimaud
ergänzten seine Ausbildung. Besonders nachhaltige Impulse erhielt er von Alfred Brendel, Elisabeth Leonskaja sowie im Liedbereich von Christian Gerhaher und KS Christiane Iven. Zu seinen Kammermusik- und Bühnenpartnern zählten u. a. Klaus Maria Brandauer, Arabella Steinbacher, Eckart Runge, Daniel Müller-Schott. Einladungen zu Konzerten führten Wiesensee u. a. zum Klavier-Festival Ruhr, zum Schleswig Holstein Musikfestival, zu den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Bologna Festival, dem Oxford Piano Festival, dem Davos Festival, dem Beethovenfest Bonn, dem Rheingau Musik Festival, dem Würzburger Mozartfest, nach Polen zum Festival Krzyzowa-Music, nach Schloss Elmau, zu den Europäischen Wochen Passau, nach London in die Kirche St. Martin-in-the-fields und auf Einladung von Christian Thielemann ins Konzerthaus Berlin. Amadeus Wiesensee gewann bei nationalen und internationalen Wettbewerben, u. a. beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert, beim Karl Lang Wettbewerb.Mehrfach war er live in Rundfunksendern wie dem BR, WDR, SWR und der BCC sowie im Bayerischen Fernsehen zu erleben. Als Solist spielte er u. a. mit der Deutschen Streicherphilharmonie, dem Münchner Kammerorchester, den Heidelberger Philharmonikern, der Neuen Philharmonie Westfalen, den Bergischen Symphonikern, und dem Bayerischen Landesjugendorchester unter Dirigenten wie Dimitri Jurowski, Michael Sanderling, Sebastian Tewinkel, Peter Kuhn und Clemens Schuldt.


Die niederländische Geigerin Noa Wildschut (2001) ist erst 23 Jahre alt, hat aber bereits ihren Platz in der internationalen klassischen Musikszene eingenommen. Im Alter von sechs Jahren spielte sie live im niederländischen Fernsehen im Rahmen des “Kinderprinsengrachtconcert 2007” in Amsterdam, ein Jahr später gab sie ihr Debüt im großen Saal des Concertgebouws in Amsterdam. Seit September 2016 ist sie Exklusivkünstlerin bei Warner Classics.
Im Laufe der Jahre hat sich Noa einen beachtlichen Ruf aufgebaut und wird regelmäßig zu Festivals, Rezitalen und Solokonzerten mit Orchestern im In- und Ausland eingeladen. Sie musiziert mit inspirierenden Musikern wie Janine Jansen, Menahem Pressler, Anne-Sophie Mutter, Daniel Müller-Schott, Pablo Ferrández, Amihai Grosz, Timothy Ridout, Kian Soltani, Nils Mönkemeyer, Igor Levit, Enrico Pace, Arthur und Lucas Jussen, sowie mit ihrer Duo-Rezitalpartnerin, der Pianistin Elisabeth Brauß.
Noa arbeitet mit Orchestern wie dem Tonhalleorchester Zürich, Royal Philharmonic Orchestra, Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, Pittsburgh Symphony Orchestra, Royal Scottish National Orchestra, Royal Liverpool Philharmonic, Konzerthausorchester Berlin, Gürzenich Orchester Köln, Bamberger Symphoniker, Deutsches Symphonieorchester Berlin, Buenos Aires Philharmonic, Orquesta Sinfónica Nacional de Colombia, Orchestre Symphonique de Québec, Stuttgarter Philharmoniker, Staatsorchester Stuttgart, Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, Rotterdam Philharmonic Orchestra, Residentie Orkest The Hague, Netherlands Philharmonic Orchestra, Netherlands Chamber Orchestra, Concertgebouw Chamber Orchestra, Camerata Salzburg, Kremerata Baltica, Kammerorchester des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, Luzerner Sinfonieorchester, Sinfonieorchester Liechtenstein, Orquestra Sinfônica de João Pessoa in Brazil und Orquesta Sinfónica de Guayaquil in Ecuador, in Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Manfred Honeck, James Gaffigan, Michael Sanderling, Vasily Petrenko, Anja Bihlmaier, Nicholas Collon, Elim Chan, Patrick Hahn, Matthias Pintscher, Fabien Gabel und Ariel Zuckermann.





Nachbericht

Noa Wildschut, Violine und Amadeus Wiesensee, Klavier, traten für das "Podium für junge Solisten" im restlos ausverkauften Tegernseer Barocksaal auf. Das Publikum empfing die beiden sympathischen jungen Musiker herzlichst, Amadeus Wiesensee besonders als ehemaligen Tegernseer Gymnasiasten und Stipendiaten des "Freundeskreis für die Förderung junger Musiker". Für diese Unterstützung sprach Wiesensee sichtlich bewegt dem Verein großen Dank aus.
Noa Wildschut (2001), aus den Niederlanden, hat schon mit 23 Jahren einen beachtlichen Ruf und einen Platz in der internationalen klassischen Musikszene. Mit sechs Jahren spielte sie live im niederländischen Fernsehen im Rahmen des “Kinderprinsengrachtconcert 2007” in Amsterdam, ein Jahr später gab sie ihr Debüt im großen Saal des Concertgebouws in Amsterdam. Seit September 2016 ist sie Exklusivkünstlerin bei Warner Classics und spielt sowohl mit Musikern wie u.a. Janine Jansen, Menahem Pressler, Anne-Sophie Mutter und Daniel Müller-Schott, als mit Orchestern wie u.a. dem Tonhalleorchester Zürich, Royal Philharmonic Orchestra, Royal Stockholm Philharmonic Orchestra.
Amadeus Wiesensee, Gewinner nationaler und internationaler Wettbewerbe, u.a. Bundeswettbewerb Jugend musiziert und Karl Lang Wettbewerb, wurde zuletzt von der FAZ für seine „feingliedrige und delikate Artikulation“ gepriesen. Zahlreiche Auftritte in BR, WDR, SWR und der BCC sowie im Bayerischen Fernsehen, sowie als Solist mit renommierten Orchestern wie der Deutschen Streicherphilharmonie, dem Münchner Kammerorchester, den Heidelberger Philharmonikern, der Neuen Philharmonie Westfalen.2025/26 debütiert er u.a. bei der Schubertiade Hohenems, beim Leeds Song Festival, im Brucknerhaus Linz, beim Lugano Arte et Cultura, dem Samos Young Artists Festival und in der Wigmore Hall London.
Die beiden jungen Musiker bereiteten dem Publikum des Barocksaals ein von Poesie und Gefühl geprägtes Programm. In den drei zarten Romanzen für Violine und Klavier op.22 von Clara Schumann, 1853 komponiert, zeigten sie ihre ausgezeichnete emotionale Kommunikation, das gemeinsame Formen von Klangfarben und musikalischem Puls. In der ersten, Andante molto, besangen sie sich gegenseitig sanft in lyrisch-melodischem Pathos, energischer durch die vielen Verzierungen, Sprünge und Arpeggios bewegend im Allegretto. In der letzten, Leidenschaftlich schnell, gaben sie sich hindurch die nicht selbsterklärenden Melodien und einer Klavierbegleitung von komplexer Textur, dem Tempo und der Emotion hin.
Die Sonate für Violine und Klavier in G-Dur op. 78 ist das erste eigenständige Werk für diese Instrumente, das Johannes Brahms veröffentlichte. Im Sommer 1878 geschrieben, inhaltlich steht das Werk aber der 2.Sinfonie nahe, und das von Clara Schumann so geliebte "Regenlied " wird Motivkern aller Sätze. Noa Wildschut und Amadeus Wiesensee zeigten ihre hohen Qualitäten und spielten dieses anspruchsvolle Kammermusikstück mit großer Musikalität und Können. Berührend ihre träumerische mezza voce Versenkung im 1.Satz Vivace ma non troppo, die ausgewogene Delikatesse und Zartheit ihres Spiels im 2.Satz Adagio/più Andante, letzteres rhythmisch zum Trauermarsch umgebildet; sowie das Überborden der Empfindsamkeit im 3. Allegro molto moderato.
Bravurös gingen Wildschut und Wiesensee auf die Violinsonate a-Moll op.25 George Enescus ein. Als einer der originellsten Musiker des frühen 20. Jahrhunderts, vereinte Enescu, der in Rumänien als Nationalheros verehrt wird, in seiner Musiksprache vom Wiener Formverständnis Brahmsscher Prägung, über die Volksmelodien seiner Heimat, die Einflüsse orthodoxer Kirchenmusik und die Farben des französischen Impressionismus. Beeindruckend führten Violine und Klavier durch die rhapsodischen, chromatisch verschliffenen Trauerklagen des 1.Satzes . Mystisch färbten sie den Gesang des Andante sostenuto e misterioso, von Choralmelodie bis Klangfarbenspielen und Tremolohöhepunkt. Im Finale trafen sie kongenial den Charakter des rustikalen Tanzes, dessen dunkle Akkordballungen mit dunkel-unheimlicher Ausstrahlung füllend.
Schoenfields (1947-2024) Four Souvenirs erklangen aufheiternd nach so viel Wucht und Ernst. Die Kombination klassischer und Musik mit folkloristischen Elementen, insbesondere aus der Klezmer Musik, das Ganze in moderner Interpretation beschwingte die Zuhörer mit Leichtigkeit und Spaß.
Lebhaft die Verfolgungsjagd beider Instrumente in der Samba, feingliedrig und samtig der Tango, heiter und frei Tin pan alley, und entschlossen und zielstrebig bewegt Square dance.
Als Dank für den großartiger Applaus liessen Noa Wildschut und Amadeus Wiesensee auf kantable und bezaubernde Weise Tschaikovskys "Souvenir d'un lieu cher"("Erinnerung an einen liebgewonnenen Ort") op.42 erklingen. Marcus Vitolo


Ulli und Uwe Kai Stiftung