Confringo Klavierquartett

Confringo Klavierquartett

Barocksaal Tegernsee

25.10.2025, 19.00 Uhr

Vorbericht

Das Confringo Klavierquartett besteht aus vier jungen Musiker*innen aus Deutschland und Serbien. Die Mitglieder begegneten sich während Ihres Studiums in Berlin und Hannover. Nach mehreren Konzerten bei einem Kammermusikfestival entstand die Idee, das vielseitige Repertoire des Klavierquartetts gemeinsam zu ergründen. Neben den großen Werken der Klassik und Romantik verbindet das Quartett zudem das Interesse an der zeitgenössischen Musik.
Die Musiker*innen wurden individuell mit zahlreichen Preisen bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnet und haben bei prominenten Pädagogen wie Ulf Wallin, Jens Peter Maintz, Tabea Zimmermann und Bernd Götzke studiert.
2024 wurde das Quartett mit dem Hans Gál-Preis ausgezeichnet, der jährlich von der Villa Musica Rheinland-Pfalz und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz an ein internationales Nachwuchsensemble verliehen wird. Als Stipendiat*innen des Deutschen Musikwettbewerbs 2024 werden sie in der Saison 25/26 deutschlandweit Konzerte im Rahmen der Konzertförderung Deutschen Musikwettbewerb gestalten.


Nachbericht

Auf Einladung des "Freundeskreis für die Förderung junger Musiker"e.V. trat das Confringo Klavierquartett in Tegernsee in der Konzertreihe "Podium für junge Solisten" auf. Dabei stellte der Vorsitzende Herr Claus Cnyrim fest, dass zum 40jährigen Jubiläum erstmals ein Klavierquartett in Barocksaal zu hören sei.
Die vier jungen, ausgezeichneten Musiker können alle eine beachtlichen künstlerische Vita vorzeigen. Eun Che Kim, Violine, studierte erst in ihrer Heimat Korea, dann in Berlin bei Kolja Blacher, besuchte mehrere Meisterkurse und errang durch internationale Wettbewerbserfolge Auftritte mit namhaften Orchestern. Der Pianist Viktor Soos aus Deutschland, begann als Jungstudent an der Hochschule in Frankfurt, und studierte dann in Lübeck und Hannover. U.a. internationalen Wettbewerbserfolgen erspielte er sich den Steinway Förderpreis Klassik, ist regelmäßig Gast bei bedeutenden Orchestern, z.B. Gewandhaus Leipzig, konzertiert international, und ist z.B. Stipendiat der Stiftung Deutsches Musikleben. Der Geiger Philipp Sussmann studierte in Hannover, Salzburg, Berlin und Frankfurt., wurde 2022 für die Soloist Academy des Verbier Festivals ausgesucht, ist Stipendiat mehrerer Stiftungen, war im NDR Orchester und ist nun beim BR Symphonieorchester. Seine Leidenschaft für Kammermusik ließ ihn die Initiative zur Gründung des Confringo Klavierquartetts mit Studienkollegen ergreifen, welches prompt 2024 von der Kulturstiftung Villa Musica ausgezeichnet wurde. Irena Josifoska, Cello, aus Serbien, studierte in Detmold und in Berlin. Sie ist Gewinnerin des Firmenich Preises des Verbier Festivals, des Sonderpreises der Janigro Competition Zagreb und ist Artist in Residence der Queen Elizabeth Music Chapel.
Das Confringo Klavierquartett präsentierte ein Programm drei bedeutende Kammermusikalische Werke vorausschauender Komponisten , Gustav Mahler, Robert Schumann und Hans Gal, welche ihre Wurzeln in der klassischen Tradition haben und sich darüber hinaus entwickelten.
Gustav Mahlers Klavierquartettsatz ist sein einzig verbliebenes Jugendwerk.Obwohl einige Kompositionen damals schon Preise errangen, verlor oder vernichtete Mahler alle zwischen 1875 und 1838 entstandene Kammermusik Der Klavierquartettsatz wurde wiederentdeckt und kam 1964 in New York zur Erstaufführung.
Den Allegro Satz aus drei Teilen, Nicht zu schnell, Mit Leidenschaft, Entschlossen, kam unter den Händen des Confringo mit äußerstem Gefühl und sensibler Gestaltungsfeinheit zu Gehör, es hob die Nachdrücklichkeit und die Prise dunkler Unheimlichkeit des Beginns hervor, den Rausch der dynamischen Steigerung und die Wärme des mittleren Teil. Auf das erst verhalten-versöhnlich Klingende vor der Reprise ließ es eine herausragende Violin-Kadenz von expressiver Intensität erklingen .
Als mit Enthusiasmus spielende Musiker zeigten sich die Mitglieder des Confringo in Schumanns Klavierquartett op.47 von 1842. Vom geheimnisvoll gestalteten Beginn zu schön perlendem Klavierklang, entrückten Tönen von Cello und Violine, klaren Fugati und der lang ersehnten Cello-Melodie- mit Emotion und Hingabe von Irena Josifoska gespielt- und dem klangstarken Finale, waren die vier Musiker ein intensiv spielendes, emotional fühlendes und versiertes Ensemble .
Seinen Vorbildern Brahms, Schubert und R.Strauss treu bleibend näherte sich Hans Gals sehr der Moderne. Im Klavierquartett A-Dur holte das Confringo Ensemble die klassische Klarheit, die gesangliche Melodik und die wohlklingend wie dissonant gestaltete Struktur heraus und ließ es in seiner intensiven Klangfülle und konzertanten Virtuosität bravourös erklingen.
Mit spielerischem Humor und heroisch-vitalem Einsatz zeichneten die vier jungen Musiker ein beeindruckendes Musikbild. Begeistertem Applaus antworteten sie beschwingt-verträumt mit Mozarts Finale des 3. Satzes aus dem Klavierquartett in g-Moll. Marcus Vitolo



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