Auf Einladung des
"Freundeskreis für die Förderung junger Musiker"e.V. trat
das Confringo Klavierquartett in Tegernsee in der Konzertreihe
"Podium für junge Solisten" auf. Dabei stellte der
Vorsitzende Herr Claus Cnyrim fest, dass zum 40jährigen Jubiläum
erstmals ein Klavierquartett in Barocksaal zu hören sei.
Die vier jungen,
ausgezeichneten Musiker können alle eine beachtlichen künstlerische
Vita vorzeigen. Eun Che Kim, Violine, studierte erst in ihrer Heimat
Korea, dann in Berlin bei Kolja Blacher, besuchte mehrere
Meisterkurse und errang durch internationale Wettbewerbserfolge
Auftritte mit namhaften Orchestern. Der Pianist Viktor Soos aus
Deutschland, begann als Jungstudent an der Hochschule in Frankfurt,
und studierte dann in Lübeck und Hannover. U.a. internationalen
Wettbewerbserfolgen erspielte er sich den Steinway Förderpreis
Klassik, ist regelmäßig Gast bei bedeutenden Orchestern, z.B.
Gewandhaus Leipzig, konzertiert international, und ist z.B.
Stipendiat der Stiftung Deutsches Musikleben. Der Geiger Philipp
Sussmann studierte in Hannover, Salzburg, Berlin und Frankfurt.,
wurde 2022 für die Soloist Academy des Verbier Festivals ausgesucht,
ist Stipendiat mehrerer Stiftungen, war im NDR Orchester und ist nun
beim BR Symphonieorchester. Seine Leidenschaft für Kammermusik ließ
ihn die Initiative zur Gründung des Confringo Klavierquartetts mit
Studienkollegen ergreifen, welches prompt 2024 von der
Kulturstiftung Villa Musica ausgezeichnet wurde. Irena Josifoska,
Cello, aus Serbien, studierte in Detmold und in Berlin. Sie ist
Gewinnerin des Firmenich Preises des Verbier Festivals, des
Sonderpreises der Janigro Competition Zagreb und ist Artist in
Residence der Queen Elizabeth Music Chapel.
Das Confringo
Klavierquartett präsentierte ein Programm drei bedeutende
Kammermusikalische Werke vorausschauender Komponisten , Gustav
Mahler, Robert Schumann und Hans Gal, welche ihre Wurzeln in der
klassischen Tradition haben und sich darüber hinaus entwickelten.
Gustav Mahlers
Klavierquartettsatz ist sein einzig
verbliebenes Jugendwerk.Obwohl einige Kompositionen damals schon
Preise errangen, verlor oder vernichtete Mahler alle zwischen 1875
und 1838 entstandene Kammermusik Der Klavierquartettsatz wurde
wiederentdeckt und kam 1964 in New York zur Erstaufführung.
Den Allegro Satz aus
drei Teilen, Nicht zu schnell, Mit Leidenschaft, Entschlossen, kam
unter den Händen des Confringo mit äußerstem Gefühl und sensibler
Gestaltungsfeinheit zu Gehör, es hob die Nachdrücklichkeit und die
Prise dunkler Unheimlichkeit des Beginns hervor, den Rausch der
dynamischen Steigerung und die Wärme des mittleren Teil. Auf das
erst verhalten-versöhnlich Klingende vor der Reprise ließ es eine
herausragende Violin-Kadenz von expressiver Intensität erklingen .
Als mit Enthusiasmus
spielende Musiker zeigten sich die Mitglieder des Confringo in
Schumanns Klavierquartett op.47 von 1842. Vom geheimnisvoll
gestalteten Beginn zu schön perlendem Klavierklang, entrückten
Tönen von Cello und Violine, klaren Fugati und der lang ersehnten
Cello-Melodie- mit Emotion und Hingabe von Irena Josifoska gespielt-
und dem klangstarken Finale, waren die vier Musiker ein intensiv
spielendes, emotional fühlendes und versiertes Ensemble .
Seinen
Vorbildern Brahms, Schubert und R.Strauss treu
bleibend näherte sich Hans Gals sehr der Moderne. Im
Klavierquartett A-Dur holte das Confringo Ensemble die klassische
Klarheit, die gesangliche Melodik und die wohlklingend wie dissonant
gestaltete Struktur heraus und ließ es in seiner intensiven
Klangfülle und konzertanten Virtuosität bravourös erklingen.
Mit spielerischem
Humor und heroisch-vitalem Einsatz zeichneten die vier jungen Musiker
ein beeindruckendes Musikbild. Begeistertem Applaus antworteten sie
beschwingt-verträumt mit Mozarts Finale des 3. Satzes aus dem
Klavierquartett in g-Moll. Marcus Vitolo