Jungen Sängerinnen und Sängern der Gesangsklassen der Professoren
Gerhaher und Huber der Hochschule für Musik und Theater München
traten für das "Podium für junge Solisten" im
Barocksaal des Tegernseer Schlosses in einem Liederabend auf.
Die
Studierende Antonia Modes, Sopran, Johannes Eder, Bariton, Laura
Thaller, Sopran Tatsuki Sakamoto, Bariton, Lilian von der Nahmer,
Sopran, und Justus Rüll, Tenor ließen Kunstlieder der deutschen
Romantik vortrefflich erklingen: Es begleiteten sie am Klavier im
Wechsel Yanfei Huang, Matej Dzido und Professor Gerold Huber
selbst, welcher auch die Rolle des Moderators übernahm und mit
Charme und Fachwissen durch den Abend führte.
Ein
hymnisches Sextett von Franz Schubert begann wohlklingend ihre
Darbietung. Der Schöpfer des romantischen Liedes, komponierte"Des
Tages Weihe"damals für einen aus schwerer Krankheit genesenen
Freund. Es folgten eine Auswahl von vier Liedern. Hier sang Antonia
Modes, Sopran, von Matej Dzido einfühlsam begleitet, von
Beziehungsleid und -Schmerz, ein Höhepunkt wurde "Nur wer die
Sehnsucht kennt".
Im Duo sangen Laura Thaller, Sopran und Johannes Eder, Bariton,
zwölf Lieder aus dem "Italienischen Liederbuch" von Hugo
Wolf auf von Paul Heyse übersetzten Texten von italienischen
Vorlagen. Ihre Körpersprache und Mimik unterstrichen vortrefflich
ihre Rollen als neckende Schöne und den Hof machender Galan in u.a.
"Ihr seid die allerschönste" und "Wer rief dich
denn?"und "Nein, junger Herr" , "Nun lass uns
Frieden schließen"
Eine gesungene Mahnung an die zeitverschwendende Jugend, doch mit
wohlwollendem Verständnis und frohen klangfarben sangen die sechs
Sängerinnen und Sänger mit "Der Tanz" D 826 von Schubert
Es folgte seine mehrstimmige Ode "An die Sonne" , eine
Lobpreisung des wärmenden Sterns.
Einen starken baritonalen Auftritt machte Tatsuki Sakamoto mit drei
Liedern von Gustav Mahler.
Er
zeigte von dem intimen "Erinnerung" über dem unheimlichen
"Tambourg`sell"bis hin zu "Urlicht"aus "des
Knaben Wunderhorn", seine Fähigkeiten in Facettenreichtum und
Steigerung in Lautstärke und Ausdruckskraft.
Die verblüffende Wandelbarkeit ihrer Stimme kam auch bei Lilian von
der Nahmer zu tragen.
In
fünf "Mörike Liedern" Hugo Wolfs sang sie u.a. "Er
ist's" mit Elan, nahm sich in feiner Deklamation zurück in
"Das verlassene Mägdelein und lies ausgelassen und witzig "
Nixe Binsefuß"erklingen. In Schumanns" Unterm
Fenster"gestalteten Antonia Modes und Justus Rüll, Sopran und
Tenor, den kurzweiligen, witzigen verbalen Schlagabtausch zweier
Liebenden mit Charme und Spaß.Auf Texten von Henry Mackay, sang
Justus Rüll drei Lieder von Richard Strauss aus op.27 und gab sich
den unterschiedlichen Stimmungen und Charaktere hin.
feierlich
ruhig in der Monodie "Ruhe meine Seele", Einfühlend und
feinsinnig in der hellen Glücksvision von "Morgen" und
begeistert mitreißend in "Heimliche Aufforderung", das
Drängen und das Glück der Begegnung glühend nachzeichnend .
Zweisamkeit und Geselligkeit besangen die sechs jungen Sängerinnen
und Sänger mit Schuberts "Lebenslust" D 609 zum
gelungenen Abschluss mit Hingabe und Freude.
Marcus
Vitolo