Enigma Klaviertrio

ENIGMA KLAVIERTRIO

Haydn, Dvorak, Arensky

Barocksaal Tegernsee

14.02.2009, 19.30 Uhr

Vorbericht

Jedes Ensemblemitglied, Konstanze Felber, Violine, Gabriel Faur, Violoncello, und Maciej Szyrner, Klavier, konnte bereits auf eigene kammermusikalische Tätigkeit zurückblicken bevor sie gemeinsam beschlossen als Enigma Trio im klassischen Repertoire neue Interpretationsansätze zu schaffen. Es reizt sie auch, zu unrecht unbekannte Werke aufzuführen, und sich als Trio kontinuierlich zu einer homogenen Einheit zu formen. Ihre rege Konzerttätigkeit bestätigt sie immer aufs neue, sowie ihre Herangehensweise an die Werke : Ein jedes wird als Rätsel ( Enigma ) erfahren und entschlüsselt. Konstanze Felber gewann 2003 bei Kammermusikwettbewerb „Cittá di Minerbio“ bei Bologna, Italien, den ersten Preis; seit 2004 ist sie Stimmführerin der 2.Violinen des Württembergischen Kammerorchester Heilbronn. Gabriel Faur ist mehrfacher Preisträger internationaler Cello-Wettbewerbe, u.a. David Popper, Ungarn, Johannes Brahms, Österreich und Gaspar Cassado, Spanien. Seit 2005 ist er Solo-Cellist des Württembergischen Orchester Heilbronn. Maciej Szyrner ist Preisträger mehrere internationaler Wettbewerbe, u.a. des Ignaz Paderewski und des Internationalen Klavierwettbewerb Hannover. M.V.

Nachbericht

Rauschenden Beifall erntete das „Enigma„ Klaviertrio bei seinem Konzert im Tegernseer Barocksaal. Die überaus glückliche Auswahl des „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“e.V., erfreute das musikbegeisterte Publikum mit seinen lebendigen, durchdachten und dynamischen Interpretationen. Konstanze Felber, Violine, Gabriel Faur, Violoncello und Maciej Szyrner, Klavier, die als Klaviertrio Enigma gerne unbekanntere Stücke oder Komponisten vorstellen, haben bei ihrem Auftritt in „Podium für junge Solisten“, eine ausgewogene Mischung aus berühmten und weniger geläufigen Werken gefunden und gespielt. Das Klaviertrio es-moll, Hob XV:31, eine zweisätzige Komposition des 63jährigen Joseph Haydn, ist unter seinem kammermusikalischen Schaffen nicht das bekannteste. Das kurze Stück fällt in die Reihe der späten Klaviertrios des wiener Meisters, welche nun die Stadien der begleiteten Klaviermusik, der gepflegten Hausmusik deutlich überschreiten, und zu Konzertmusik für ein Publikum werden. Enigma traf genau den ernsten Charakter des großen Variationssatzes und die Vitalität und Behändigkeit des Allegro. Schon deutete sich an wozu dieses Ensemble fähig ist, erwähnenswert die besondere Kommunikation von Geige und Cello. Mit Antonin Dvoraks „Dumky“-Trio e-moll op.90, steigerte es exemplarisch seine fesselnde atmosphärische Dichte und seine atemberaubende Geschmeidigkeit im dynamischen Wechsel. Dramatische Vehemenz und virtuose Spielfreude, dazu die Gabe das Tempo zu raffen und zu dehnen, folgten bei „Dumky“ immer wieder aufeinander. Phantastisch geflüsterte Passagen, charmantes Jonglieren mit Takt und Klang, und Gabriel Faur beherrscht sein Cello bravourös ! Das Eintauchen in die Deklamation als wahrhaft erzählende Tonfolgen und brausende klangfreudige Wildheit machten diese berühmten 6 Tänze nach der ukrainischen „Dumka“zu einem außerordentlichen Genuss. Anton Arenski, Kollege, Freund und Bewunderer Tschaikowskys, Lehrer von Skrjabin und Rachmaninow, ein zu Lebzeiten erfolgreicher Komponist, Pädagoge und Dirigent ist heute nicht jedem gegenwärtig. Doch seine Kammermusik offenbart uns Einblicke in eine Musik kantablen Ausdrucks und direkter Klarheit. Beim Klaviertrio Nr.1 d-moll op.32 stiegen die drei Musiker warm und gesanglich in den ariösen, doch dunklen Beginn ein, und es gelang ihnen wieder ein in Ruhe wie in Spannung packend erzählendes Musikensemble zu sein. Herausragend das quirlige Scherzo, dabei Maciej Szyrner ein begnadeter Pianist, manche Passagen in ihrer Kompliziertheit von solch unglaublich lockeren Zusammenspiel, daß nur Staunen übrig blieb. Wehmütig und getragen mit tief berührendem Geigenton erklang die Elegia, und dann nahm der temperamentvollste Satz des Abends seinen rasanten Lauf, ein kochender, ein gedrängter, ein pulsierender Höllenritt, wurde ein gewaltiger musikalischer Höhepunkt. Das gefeierte Ensemble beruhigte den Puls im Saal mit einem traurig-wiegendem Russischen Lied von Glinka. Marcus

Ulli und Uwe Kai Stiftung