panta rhei saxophonquartett

PANTA RHEI SAXOPHONQUARTETT

Gershwin, Bernstein, Piazzolla u.a.

Barocksaal Tegernsee

05.02.2011, 19.30 Uhr

Vorbericht

Das internationale „panta rhei Saxophonquartett“ wird das Publikum im Tegernseer Tal und darüber hinaus wieder begeistern. Soweit ist es am Samstag den 5. Februar um 19.30 im Barocksaal des Tegernseer Schlosses. Die vier Künstler, leJunko Kurimoto, Altsaxophon, Claudia Meures, Tenorsaxophon,Thomas Tomaschek, Baritonsaxophon und Christian Segmehl, Sopransaxophon, zeichnen sich durch ihr Zusammenspiel, ihre unkonventionellen Programme und durchdachte Interpretationen, ihre überraschende Klangvielfalt ebenso aus, wie durch die Arbeit mit zeitgenössischen Komponisten und die Pflege der klassischen Saxophonliteratur. Einhellig feiern die Kritiker das außergewöhnliche Ensemble. Eingeladen vom „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e. V. kommt „panta rhei“ wieder nach Tegernsee und präsentieren ein Programm mit Werken von Gershwin, Escalch, Bernstein, Farkas, Piazzolla und Iturralde. Getreu dem Ensemblenamen sind die Mitglieder von „panta rhei“ stilistisch „im Fluss“ und vereinen die Erfahrungen ihrer Studien in München, Köln, Amsterdam und Tokio, die die Basis für das künstlerische Schaffen der Musiker bilden. Neben ihrer Quartetttätigkeit sind sie Preisträger u.a. des „Aberdeen Chamber Music Competition“ und des „Internationalen Wolfgang Jacobi Kammermusikwettbewerbs der Moderne“ sowie Mitglieder des Ensembles "Selmer Saxharmonic“, mit dem sie den begehrten Preis der Deutschen Phonoakademie "Echo der Klassik“ gewannen.. Konzertreisen führten sie durch Europa, nach Amerika und Asien. Es folgten Auftritte bei namhaften Orchestern wie dem „Ensemble Modern“, dem „Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks“, der „Staatsoper Stuttgart“ und dem „WDR Sinfonieorchester Köln.“

Nachbericht

Zum wiederholten Male ist es dem „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e.V. gelungen den Barocksaal im Tegernseer Schloss mit einem musikbegeisterten Publikum bis auf den letzten Platz zu füllen. Das Saxophonquartett „panta rhei“ mit Christian Segmehl, Sopransaxophon, Junko Kurimoto, Altsaxophon, Claudia Meures, Tenorsaxophon und Thomas Thomaschek, Baritonsaxophon, bot einen abwechslungsreichen, einen atemberaubenden Konzertabend in der Reihe „Podium für junge Solisten“. Die mehrfach preisgekrönten jungen Musiker, letztens mit dem „Echo der Klassik 2010“ ausgezeichnet, eröffneten ihre musikalische Reise durch die Musik für diese faszinierenden Instrumente mit „Three Preludes“ von George Gershwin. Klarer, leichter, meist weicher Klang schwebender Wirkung band sich in die entschlossen rhythmisierte Musik des Allegro ben ritmato e preciso, auf der das Sopransaxophon quirlige Ausflüge unternahm. Weich und getragen das Andante con moto e poco rubato, mit einem vom Baritonsax angeführten bewegten Mittelteil, dann wider wehmütig wie eine Erzählung aus vergangenen Zeiten, dagegen schnell und bestimmt im Rhythmus das letzte Stück der Serie. Gershwin erklang weiter , diesmal von leichterer Muse geprägt, mit „Liza“, „Love is her to stay“ und „Lady be good“. Im technisch anspruchsvollen „Tango virtuoso“ von Thierry Escaich wechselten sich die Saxstimmen im Vortrag des ansprechenden Themas ab, von den übrigen Stimmen umrankt und angetrieben. Zwei Songs von Weltruf beendeten den ersten Teil des Programms : Leonard Bernsteins „Maria“ und „America“, aus „Westside story“. „panta rhei“ machte aus dem Lied des verliebten Tony ergreifend intensive Saxmusik , und mit „America“, das im Musical von Anita und Rosalia gesungene Anschaungsduell über die Usa, ein gepfeffertes, im speziellen alternierten Rhythmus von 6/8 und 3/4 erst leicht dann volltönendes, aberwitzig schnell fliegendes Klangerlebnis. Die Klangwelt des eher unbekannten ungarischen Komponisten Ferenc Farkas ( 1905-2000 )brachte „panta rhei“ mit „Alte ungarische Tänze“ dem Publikum nahe. Die vier Saxophonvirtuosen/innen beschworen mit den 4 Tänzen sowohl eine vergangene höfische wie ländliche Welt, mit mittelalterlich anmutenden Klängen und Rhythmen. Es gelang ihnen die Illusion des Klanges der damaligen Instrumente zu schaffen : Fanfarenartig feierlich im ersten Tanz, wehmutsvoll sinnierend im zweite, dann bewegt entschlossen, und sehr schnell, sprudelnd bewegt im letzten. Thomas Thomascheck sagte nun ein Geburtstagsständchen für die gerade 95 Jahre gewordene Mutter des Tegernseer Bürgermeisters Janssen , ( beide anwesend ) an. Ihr zu Ehren spielte „panta rhei“ ein atemberaubendes „Moon river“ und einen flotten Tango „Petite fleur“. Durch Astor Piazzollas Tango „Oblivion „ließ das Ensemble schwebende, ruhige Musik erklingen mit „ Libertango“ im flotten Grundrhythmus ein sich immer schneller drehendes Melodiekarussell . Pedro Iturralde , wie Thomas Thomaschek mit einem Schmunzeln erklärte, macht u.a. aus Welthits erfolgreiche Bearbeitungen für Saxophon und Saxophonensembles, so auch mit der „Pequena cardas“ ( kleine Czardas , die eine Bearbeitung einer ungarischen Czardas ist. Stilsicher und spielfreudig stürzten sich die vier Musiker , über den schmachtvollen Anfang und der sich in Pathos, Spannung und Tempo steigernden Tanzmusik, vom Sopransax als „Geiger“ angeführt, in einen drängenden, musikantischen Tanzrausch. Dem tosenden Beifall antwortete „panta rhei“ mit dem wilden Finale aus den „Alten ungarischen Tänzen“ von Farkas und einem wummernden, strengen Tanzstück . Marcus Vitolo

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